Das letzte Abtauchen
NASA-Sonde »Cassini« soll kontrolliert in den Saturn stürzen
Washington. Auf das »große Finale« folgt ein Ende mit Knall: Rund 20 Jahre nach ihrem Start soll die Raumsonde »Cassini« sich am Freitag kontrolliert in den Saturn stürzen. »Das Ende der Mission wird ein ergreifender Moment, aber ein passender und sehr wichtiger Abschluss einer beeindruckenden Reise«, sagt Earl Maize von der US-Raumfahrtbehörde NASA.
»Indem wir das Raumschiff sicher in der Atmosphäre des Saturn entsorgen, verhindern wir jede Möglichkeit, dass «Cassini» in der Zukunft irgendwann auf die Monde des Saturns auftreffen und damit ihre unberührte weitere Erkundung unmöglich machen könnte.«
Das »letzte Abtauchen« beginnt 10.37 Uhr MESZ, dann geht es für die Sonde hinein in die Atmosphäre des Gasriesen. 13.54 Uhr erwartet die NASA das letzte Signal von »Cassini« von rund 1500 Kilometern über den Wolken des Saturn.
Bis zuletzt soll die 12 600 Kilogramm schwere Sonde funken. Die Kamera wird vor dem Absturz abgestellt, aber acht der zwölf wissenschaftlichen Instrumente an Bord von »Cassini« arbeiten weiter. Die 1997 gestartete, rund 3,2 Milliarden Dollar teure Mission, an der Mitarbeiter aus 17 Ländern beteiligt sind, hat alle Erwartungen übererfüllt. »Die Mission war vollgepackt mit wissenschaftlichen Premieren«, sagt NASA-Managerin Lisa Spilker.
Nie zuvor hatte sich eine Sonde in die Region der Saturn-Ringe gewagt. »Cassini« hat das Verständnis über den Planeten und seine Ringe revolutioniert und einen Ozean auf dem Mond Enceladus, der vielleicht Leben dort zulassen könnte und flüssige Methan-Seen auf dem Mond Titan entdeckt. »Cassini« war zum Abschluss der Mission in einem »großen Finale« 22 Mal zwischen dem Saturn und seinen Ringen hindurchgetaucht. Teils lagen die Flughöhen nur 1700 Kilometer über der obersten Wolkendecke des Planeten. dpa/nd Seite 20
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.