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  • Kultur
  • Andromeda Mega Express Orchestra

Warten auf die Erleuchtung

  • Thomas Blum
  • Lesedauer: 2 Min.

Wenn auf einer kleinen Clubkonzertbühne eine vergleichsweise große Zahl von Musikerinnen und Musikern dazu genötigt ist, dicht gedrängt nebeneinanderzustehen, -zusitzen oder -zukauern, ist das kein Zuckerschlecken für die Beteiligten. Schließlich soll sich ihr Tun nicht im Kauern und Herumstehen erschöpfen, sie sollen ja auch noch die Möglichkeit haben, ihre Instrumente virtuos zu bedienen.

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Immer wenn das wunderbare und experimentierfreudige, vor über zehn Jahren in Berlin gegründete Andromeda Mega Express Orchestra auf Tournee ist, braucht es Platz auf der Bühne: Das Musikerkollektiv, das nahezu 20 überwiegend junge Mitglieder hat, ist eine Art Mischung aus Jazz-Big-Band und klassischem Orchesterensemble und hat eine ungewöhnliche Form gefunden, sogenannte klassische Musik mit sogenannter populärer Unterhaltungsmusik zu verschmelzen, ohne dass etwas so ganz und gar Widerwärtiges wie Rondo Veneziano oder die drei Tenöre dabei herauskäme.

Meist klingen die Kompositionen des Andromeda Mega Express Orchestra überaus erfrischend, als würden experimentelle Neue Musik, Afro-Funk, Bossa Nova, Soul Jazz und die jazzig groovenden Filmmusiken von Komponisten wie Henry Mancini (»Frühstück bei Tiffany«, »Der rosarote Panther«) oder Lalo Schifrin (»Cincinnati Kid«) aufeinandertreffen. Der »Musikexpress« schreibt zum aktuellen Album des Orchesters: »Alles da: spasmisch jubelnde Streicherkaskaden, HipHop- und Techno-Bezüge, Minimal Music und Schmachten, Tropical und Bach, viel Herausforderung, viel Erleuchtung.« Neben vielen anderen Künstlern ist das Ensemble heute live in Prenzlauer Berg zu hören und zu sehen.

Wem heute nicht nach Streichern und Erleuchtung ist und wer lieber ekstatisch auf und ab hopsen und denkwürdige Refrains (»Liebe ergibt keinen Sinn / Mal macht sie Freude / Dann ist sie wieder sehr schlimm«) mitsingen möchte, geht stattdessen aufs Konzert des einzigen ernst zu nehmenden Popstars, den dieses Land hervorgebracht hat: Andreas Dorau. Denn der tritt im Festsaal Kreuzberg mit dem Duo Stereo Total auf. Am Sonntag spielen dann übrigens die Pussywarmers in der Stadt. Die sind zwar weniger bekannt, haben aber einen schönen Bandnamen.

Konzerte: Andromeda Mega Express Orchestra (14.10., Musikbrauerei, ab 17 Uhr), Andreas Dorau / Stereo Total (14.10., Festsaal Kreuzberg, 20 Uhr), Pussywarmers (15.10., Badehaus Berlin, 20 Uhr)

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