Reportagen ausgezeichnet
Medienpreis
Eine Radioreportage über Abtreibung und ein Magazinartikel über Flüchtlingskinder sind am Montagabend in Bonn mit dem Katholischen Medienpreis ausgezeichnet worden. Jeanne Turczynski vom Bayerischen Rundfunk (BR) erhielt den Preis in der Kategorie »Elektronische Medien« für ihren Beitrag »Risiko Spätabbruch. Eine Entscheidung zwischen Leben und Tod«, wie die Deutsche Bischofskonferenz mit Sitz in Bonn mitteilte.
In der Kategorie »Printmedien« ging die Auszeichnung an Claas Relotius vom Nachrichtenmagazin »Der Spiegel« für seine Reportage »Königskinder« über ein syrisches Geschwisterpaar. Die mit je 5000 Euro dotierten Preise überreichte der Vorsitzende der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Gebhard Fürst.
Jeanne Turczynskis Hörfunksendung zeige an vier konkreten Fällen, in welche Gewissenskonflikte werdende Eltern angesichts immer genauer werdender Frühdiagnosen bei Schwangerschaften geraten, erklärte die Jury. ARD-Programmdirektor Volker Herres sagte in seiner Laudatio, die Autorin habe nicht nur herausragende journalistische Qualität bewiesen, sondern vor allem auch Mut, ein Dilemma anzupacken.
Claas Relotius’ Artikel würdigte die Jury als Blick hinter das Flüchtlingsabkommen der EU mit der Türkei. Der Autor mache am Beispiel eines zwölf und 13 Jahre alten Geschwisterpaars aus Aleppo auf Schicksale aufmerksam, nach denen hierzulande kaum jemand frage. Den Preis nahm die »Spiegel«-Redakteurin Barbara Schmid stellvertretend für Relotius entgegen, der nicht an der Verleihung teilnehmen konnte. epd/nd
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