Mit knallroten Gummiboot zur Mathe-Prüfung

Saar-Regierung: Scherzfragen können »zu Missverständnissen, Verwirrung, unnötigem Stress und Zeitverlust« führen

  • Lesedauer: 1 Min.

Saarbrücken. Scherzfragen sind bei Abschlussprüfungen tabu. Das hat die saarländische CDU/SPD-Landesregierung in einer Antwort auf eine Anfrage der Linkspartei klargestellt. Derlei führe »zu Missverständnissen, Verwirrung, unnötigem Stress und Zeitverlust«. Dies gelte übrigens für alle Prüfungen.

Im vergangenen Mai war bei der Mathematik-Abschlussprüfung für junge Leute, die nach dem Berufsvorbereitungsjahr den Hauptschulabschluss machen wollten, eine völlig unsinnige Aufgabe gestellt worden. Dabei ging es um Dinge, die für ein Fest zum Abschluss des Schuljahres aus der mit 180 Euro gefüllten Klassenkasse der 8b (15 Schülerinnen und Schüler) gekauft werden sollten. Die Frage am Schluss der dieser Prüfungsaufgabe lautete dann: »Wie viele Indianer mit knallrotem Gummiboot saßen im Kühlschrank?«

Die saarländische Regierung antwortete, jedes Jahr würden zwei Schulen beauftragt, Prüfungsvorschläge einzureichen. Sie würden von Lehrern selbstständig erarbeitet. Anschließend befasse sich das Bildungsministerium in Saarbrücken damit. »Im vorliegenden Fall wurde die Scherzaufgabe aus nicht nachvollziehbaren Gründen von den Aufgabenerstellern einer Schule in den Prüfungsvorschlag aufgenommen.« Zwar sei in der Auswahlkommission die Scherzfrage handschriftlich gestrichen worden, doch sei die digitale Druckvorlage nicht geändert worden. Die Frage sei aber nach Bekanntwerden des Falls nicht gewertet worden. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.