10 000 Euro Schaden bei Besetzung
Bei der Besetzung der Berliner Volksbühne ist nach Angaben von Kultursenator Klaus Lederer ein Schaden von 10 000 Euro entstanden. Der Linkspartei-Politiker sagte am Montag im Kulturausschuss des Abgeordnetenhauses, angesichts der fast einwöchigen Aktion von Politaktivisten Ende September müsse man froh sein, dass die Schadenssumme nicht noch höher sei. Der CDU-Abgeordnete Robbin Juhnke hatte in der Fragestunde wissen wollen, ob der Staat jemand für die Kosten verantwortlich machen könne. Lederer antwortete, das lasse sich erst nach Abschluss der laufenden polizeilichen Ermittlungen klären.
Rund 100 Politaktivisten um das Künstlerkollektiv »Staub zu Glitzer« hatte das traditionsreiche Theater knapp eine Woche besetzt gehalten, um gegen eine aus ihrer Sicht verfehlte Stadtentwicklung zu protestieren. Hintergrund der Aktion war ein lange schwelender Streit um den Kurs des neuen Intendanten Chris Dercon, der als Nachfolger des langjährigen Chefs Frank Castorf im August das Haus übernommen hatte. Weil ein harter Kern der Kapitalismus- und Gentrifizierungskritiker sich Verhandlungen widersetzte, wurde das Gebäude am Schluss von Einsatzkräften der Berliner Polizei geräumt. Intendant Chris Dercon hatte die Besetzer wegen Hausfriedensbruchs angezeigt. Kultursenator Klaus Lederer hatte zuvor im Abgeordnetenhaus erklärt, den Besetzern sei angeboten worden, auf eine Strafverfolgung zu verzichten. Sie müssten das Theater aber freiwillig verlassen. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.