Gaza - Symbol des Nichtfriedens
Palästinensische Versöhnung in Kairo unter erschwerten äußeren Bedingungen
Kairo. Die beiden großen Palästinenserorganisationen Fatah und Hamas haben in Kairo weitere Gespräche über eine Aussöhnung aufgenommen. Das Treffen begann am Dienstag, es könne mehrere Tage dauern, teilten die Verhandlungsdelegationen mit. Vom Ausgang der Gespräche hängt einiges ab. Sollte die politische Spaltung bestehen bleiben oder sich gar noch vertiefen, würden viele internationale Hilfsorganisationen wohl ihre Hilfslieferungen einschränken.
Der UN-Nahostgesandte Nikolai Mladenow, ehemaliger Außenminister Bulgariens, wird von dpa mit der Warnung zitiert: »Wenn die Gespräche zwischen Fatah und Hamas scheitern, steigt das Risiko eines Konflikts in Gaza.« In Kairo sind deshalb weitere palästinensische Gruppierungen beteiligt.
Den Grundstein für ein Ende der in den vergangenen zehn Jahren erbitterten Konfrontation zwischen Fatah und Hamas hatten beide Organisationen vor sechs Wochen gelegt. Damals hatten beide Seiten in Kairo eine erste Vereinbarung unterzeichnet. Danach soll die bisher nur das Westjordanland kontrollierende palästinensische Autonomieregierung von Präsident Mahmud Abbas bis zum Ende dieses Monats die vollständige Verwaltung des Gazastreifens übernehmen. Von israelischer Seite wird die Aussöhnung mit sichtlichem Missbehagen betrachtet, ist ihre Spaltung doch ein wesentlicher Grund, warum israelischem Landraub so wenig Widerstand entgegengesetzt werden kann.
Ungemach kommt auch aus den USA. Dort will die Trump-Administration alle palästinensischen Vertretungen schließen. Die Palästinenser erklärten nun, auch ihrerseits alle Kontakte zu Washington einfrieren zu wollen. Das alles geschieht am 50. Jahrestag der UN-Nahostresolution 242, die die Region befrieden sollte. Kein gutes Omen. roe Seite 3
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