• Politik
  • Rassistischer Angriff in Magdeburg?

Mutter und Zehnjähriger beleidigt und geschlagen

Familie mit »indischen Wurzeln« wurde laut Polizei in einem Supermarkt in Magdeburg attackiert / Zeugen ordnen Täter der rechten Szene zu

  • Katharina Schwirkus
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Magdeburger Polizei sucht nach einem Mann, der am Samstagnachmittag eine Frau und ihren zehnjährigen Sohn gewalttätig angegriffen haben soll. Die 33-jährige Deutsche aus Magdeburg, die laut Polizei »indische Wurzeln« habe, sei mit ihrem Sohn in der Lübecker Straße von einem Unbekannten zunächst beleidigt worden. Nachdem der Junge darauf mit dem Zeigen des ausgestreckten Mittelfingers reagierte, habe der mutmaßliche Täter die Frau am Hals und den Sohn ins Gesicht geschlagen. Laut Polizei würgte der Unbekannte den Zehnjährigen, »bis ein Zeuge helfend einschritt«. Beim Weggehen äußerte der Angreifer weitere Beleidigungen. Die beiden Opfer blieben unverletzt.

Obwohl der Tathergang von der Polizei sehr detailliert beschrieben wird, ist in sozialen Medien eine Debatte über das Geschehen entfacht. Auf Facebook und Twitter äußerten einige Nutzer, dass sie das Verhalten des Unbekannten nachvollziehen könnten oder gar unterstützten.

Trotz der hitzigen Debatte im Internet und einigen Anrufen bei der Polizei in Magdeburg sagte der Polizeisprecher Marc Becher gegenüber »nd«: »Leider haben sich auf die Täterbeschreibung bisher noch keine Zeugen bei uns gemeldet.« Der Täter wird als 1,80 Meter groß und schlank beschrieben, er sei kahlköpfig und im Nacken tätowiert. Er wird von Zeugen als augenscheinlich der rechten Szene zugehörig beschrieben.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -