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Experimente unter Extrembedingungen

  • Lesedauer: 2 Min.

Etwa 220 Experimente gab es bisher im Weltraumlabor Columbus. Dabei wurde unter anderem das Verhalten von Pflanzen, Insekten, Flüssigkeiten oder Mikroorganismen untersucht. Einige Beispiele:

Medizin: Im Weltraumlabor werden Prozesse am Menschen untersucht. Weltraumbedingungen wie Schwerelosigkeit oder erhöhte Strahlung lassen Haut, Muskeln oder Knochen der Astronauten scheinbar schneller altern. Die Forscher erhoffen sich Erkenntnisse für die alternde Gesellschaft auf der Erde. Im Experiment »Cartilage« wurde beispielsweise Gelenkknorpel betrachtet.

Pflanzen: Auf der Erde orientieren sie sich an der Schwerkraft: Ein Pflanzenspross wächst dem Licht zu, Wurzeln in Richtung Erdmittelpunkt. Im All, wo es kein Oben oder Unten und auch keine Hindernisse wie im Erdreich gibt, funktioniert das nicht. Das Experiment »Waico« machte deutlich, dass Wurzeln in der Schwerelosigkeit häufiger »Kringel« machen. Daraus wurde geschlossen, dass sie sich normalerweise wie ein Bohrer ins Erdreich schrauben und die Pflanze so stabilisieren.

Leben im All: Mit mehreren Experimenten unter dem Titel »Expose« werden Entstehung und Ausbreitung des Lebens erforscht. Wie widerstandsfähig sind Mikroorganismen wie Bakterien oder Sporen von Pilzen gegen Weltraumbedingungen wie Vakuum, Temperaturschwankungen oder kosmische Strahlung? Wissenschaftler erhoffen sich Aufschlüsse über ihre Überlebensfähigkeit - und ob Leben auf anderen Himmelskörpern entstanden und dann zur Erde transportiert worden sein könnte.

Erdinneres: Unter dem Namen »Geoflow« wurden Strömungen und Temperaturen des flüssigen Erdkerns untersucht. Da eine Anordnung auf der Erde stets von der natürlichen Schwerkraft gestört wäre, wurde für Columbus eine »Mini-Erde« auf Schuhkartongröße nachgebaut. So konnten etwa Magma-Strömungen oder atmosphärische Bewegungen nachgestellt werden. dpa/nd

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