Das Monopol der Wahl

Frankfurter Rundschau

  • Lesedauer: 2 Min.

Der Münchner Verleger Dirk Ippen darf die »Frankfurter Rundschau« (FR) und die »Frankfurter Neuer Presse« (FNP) übernehmen. Das Bundeskartellamt hat den Kauf der Mediengruppe Frankfurt durch die Ippen-Gruppe freigegeben. Ippen hatte sich mit der Fazit-Stiftung, die die beiden Zeitungen bislang neben der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« (»FAZ«) herausgibt, Anfang des Monats auf den Deal geeinigt. Die Blätter können nun von der Zeitungsholding Hessen übernommen werden, deren Eigentümerin mehrheitlich die Ippen-Gruppe ist. In Frankfurt (Main) wird dadurch, wie das Kartellamt erklärte, die Monopolisierung des Zeitungsmarkts gebremst: Die bekanntesten Titel der Metropole sind nicht mehr in einer Hand. Andererseits ist die Ippen-Gruppe auf dem Weg, den hessischen Zeitungsmarkt in der Fläche zu monopolisieren.

Im Norden des Landes hat das Medienhaus, das in Bayern etwa den »Münchner Merkur« und das Boulevardblatt »tz« herausgibt, mit der »Hessischen Niedersächsischen Zeitung« (HNA) in Kassel eine starke Stellung inne. Vergangenes Jahr war bereits die »Gießener Allgemeine« hinzugekommen. Auch in Osthessen (»Hersfelder Zeitung«) sowie in Offenbach (»Offenbach Post«) besitzt Ippen, der als die Nummer fünf unter den deutschen Zeitungsverlegern gilt, einige Titel. Dass die Medienkonzentration um Offenbach und in einigen ländlichen Regionen durch den Verkauf zunehme, sieht auch das Kartellamt. Doch werde dieser Umstand durch die Entflechtung in Frankfurt aufgewogen.

Die 1945 gegründete »FR« galt jahrzehntelang als das führende überregionale Blatt der linksliberalen Intellektuellen der Bundesrepublik. Um die Jahrtausendwende geriet die Zeitung in Schieflage. Seither wurde sie bereits mehrfach weiterverkauft. Inzwischen hat das Blatt eine eher regionale Ausrichtung. epd/nd

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