Monstermacher
Personalie
Guillermo del Toro hat eine Vorliebe für Monster und Märchen, für alles Bizarre und all jene, die anders sind. Das Außenseitige zieht sich wie ein roter Faden durch das Werk des mexikanischen Regisseurs - von früheren Filmen wie seinem Kakerlaken-Horrorthriller »Mimic« (1997) über Comicverfilmungen wie den Vampir-Actionfilm »Blade II« (2002) oder den Superhelden-Streifen »Hellboy« (2004) bis zum Fantasy-Klassiker »Pans Labyrinth« (2006), für den del Toro 2007 für den Oscar in der Kategorie »Bestes Drehbuch« nominiert wurde. Der Comic-Aficionado liebt Popkultur: Im Action-Creature-Feature »Pacific Rim« (2013) etwa sind die Hommage an Cartoons, Videospiele und Sci-Fi-Filme der 80er Jahre sowie sein Faible für die Welt des Horrorschriftstellers H. P. Lovecraft unverkennbar.
Del Toro kam 1964 in Guadalajara zur Welt und lebt mittlerweile in Toronto. Aufgewachsen ist er mit seiner katholischen Großmutter - religiöse Relikte und Artefakte, Zahnräder und Uhrmechaniken sowie Portale in andere Welten sind in seinen Filmen omnipräsent. Schon als Teenager entwickelte er ein reges Interesse für das Filmemachen. Zunächst arbeitete er jedoch als Maskenbildner und werkelte an Kurzfilmen herum. Seinen Durchbruch hatte del Toro mit dem Horrorfilm »Cronos« (1993).
Für sein Märchen »Shape of Water - Das Flüstern des Wassers« (2017) hat der mexikanische Allrounder nun vier Oscars gewonnen, unter anderem für die beste Regie. Bereits voriges Jahr erhielt der Film mit Sally Hawkins und Doug Jones in den Hauptrollen den Goldenen Löwen des Filmfestivals von Venedig und im Januar den Golden Globe Award. Der Film entlarvt die reaktionären USA der 50er und 60er und ihren Rassismus, ihre Homophobie, ihren Antikommunismus und den Hass auf alle gesellschaftlichen Außenseiter. Del Toros Monster aber sind oft sympathisch, trotz ihres erschreckenden Äußeren. Vor allem zeigen sie, wie auch in »Shape of Water«: Die eigentlichen Monster sind die Menschen, die die vermeintlich Anderen quälen.
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