Überleben und wählen

Alexander Isele über mit dem »March for Our Lives« einhergehende Hoffnung

  • Alexander Isele
  • Lesedauer: 1 Min.

»Heute ist nicht der Höhepunkt dieser Bewegung. Es ist erst der Anfang«, rief Cameron Kasky den 800.000 Demonstranten entgegen, die allein in Washington D.C. zum »March for Our Lives«, dem Schülerprotest für schärfere Waffengesetze, auf die Straße gingen. Kasky ist Überlebender des Massakers in Parkland, Florida. »Und wenn ihr schon glaubt, heute sei ein guter Tag, dann wartet mal auf morgen.«

Seit dem Massaker an der Columbine High School vor 19 Jahren sind alle Schülerinnen und Schüler in den USA mit Proben für den Ernstfall aufgewachsen. Mit der Angst, dass es jederzeit auch an ihrer Schule passieren kann. Jugendliche haben diese Protestbewegung ins Leben gerufen. Sie wehren sich gegen die Politiker, die sie vertrösten, und gegen die Waffenlobby, die Überlebende der Schulmassaker als bezahlte Marionetten beleidigt. Allein bei den Kongresswahlen im November werden weitere zwei Millionen von ihnen erstmals wählen dürfen. Fast die Hälfte der US-Bevölkerung ist unter 35 Jahre alt. An sie alle, die das ungute Gefühl beim Besuch der Schule kennen, ist die Botschaft gerichtet: Geht wählen und zieht jene zur Verantwortung, die Geld von der Waffenlobby annehmen, die schärfere Waffengesetze verhindern. So beeindruckend sind die Jugendlichen, dass erstmals wirklich Hoffnung aufkommt.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!