Ein bisschen Abschreckung muss sein

Oliver Kern findet einen Finanzstreit über Dopingtests im Fußball peinlich

Es geht um 140 000 Euro. Quasi nichts im Milliadengeschäft Fußball. Auch wenn in der vierten deutschen Spielklasse nur ein paar Millionen umgesetzt werden, sollten sich die 92 dort spielenden Vereine dieses Geld für insgesamt gerade mal 200 Dopingkontrollen im Jahr locker leisten können. Die Verbände beteuern, sie wollen die Kontrollen, also stellt sich die Frage nicht, ob Dopingtests im Regionalligafußball sinnvoll sind. Dass dann aber keiner dafür zahlen will, ist einfach peinlich.

Die angestellten Vergleiche mit vierten Ligen anderer Sportarten hinken, weil dort eben keine ausländischen Nationalspieler aktiv sind oder baldige Bundesligastars entwickelt werden wie im Fußball. Das zweite Argument ist indes interessanter: Im Gegensatz zum Fußball zahlt bei anderen ebenfalls recht profitablen Profiligen im Basketball, Handball oder Eishockey der Staat für die Tests. Das sollte nun aber nicht dazu führen, dass Steuerzahler noch mehr für das Absichern der Sauberkeit von Sportlern zahlen, sondern eher dazu, dass auch in anderen Profiligen die Vereine zur Kasse gebeten werden.

200 Kontrollen in mehr als 1600 Spielen sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Ein bisschen Abschreckung ist aber immer noch besser als ein kompletter Freifahrtschein. Das Argument: »Du kannst nicht erwischt werden«, hat schon viele auf den falschen Pfad gebracht.

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