Leben oder sterben, es spielt keine große Rolle
Es ist der 24. März 1999: Im Kosovokrieg ereignet sich der erste Luftangriff der NATO. Fortan regnen die Bomben auf Pristina, die Stadt ist von Serben umgeben, niemand bewegt sich. Rea, Nita und Hana, drei junge Frauen, stecken in einer Wohnung fest und warten: kein Strom, kein Wasser, kein Telefon. Im Fernsehen schaut die ganze Welt diesem Treiben zu. Leben oder sterben, es spielt keine große Rolle.
Die albanische Schriftstellerin Elvira Dones, die auch Bürgerin der Schweiz und der USA ist, greift in ihrem Roman »Kleiner sauberer Krieg« ein Thema der jüngeren Zeitgeschichte auf, das im Windschatten von 9/11, Afhghanistan-, Irak- und Syrien-Krieg relativ wenig Beachtung findet. Gut, dass ihr Buch nun auf Deutsch vorliegt und sie es am Montag im Istituto Italiano di Cultura vorstellen wird.
Denn dieser Angriff bedeutete für Deutschland die erste Kriegsbeteiligung seit 1945 - und das unter der »linken« Administration von SPD und Grünen. nd Foto: dpa/Vuk Brankovic
Elvira Dones: Kleiner sauberer Krieg. Roman. Aus d. Ital. v. Adrian Giacomelli. Ink Press, 200 S., geb., 18 €. Buchvorstellung am Montag um 19 Uhr im Istituto Italiano di Cultura, Tiergarten
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.