Von links bis rechts unter Waffen

Zur Geschichte der ELN und der Paramilitärs AGC

  • Lesedauer: 2 Min.

Die in den 1960er Jahren gegründete »Nationale Befreiungsarmee« (ELN) orientierte sich immer stark an der kubanischen Revolution, mehrere Befreiungstheologen schlossen sich der Guerilla an. 1973 wird die ELN militärisch so vernichtend geschlagen, dass nur einige Dutzend Guerilleros übrig bleiben. In der Folge erholt sie sich und erreicht wieder Stärken von mehreren tausend Kämpfern, die in verschiedensten Teilen des Landes agieren. Die ELN finanziert sich durch Entführungen, Erpressung, aber wohl auch durch Drogenhandel. In den Städten ist die ELN gut vernetzt, an den großen staatlichen Universitäten und in anderen Bereichen des intellektuellen Lebens der Stadt existieren Netzwerke von Sympathisanten. Auf dem Land hält die ELN noch die Kontrolle über einzelne Gemeinden und konnte nach dem Friedensabkommen der Regierung in Bogotá mit der FARC-Guerilla wieder Gebiete dazugewinnen. Die Kommandostruktur der ELN gilt als weniger hierarchisch als die der FARC, lokale Kommandanten befolgen nicht unbedingt die Anweisungen der zentralen Führung.

Die »Gaitanistischen Selbstverteidigungskräfte Kolumbiens« (AGC) sind die mit Abstand bedeutendste paramilitärische Gruppe des Landes. Die AGC wird von der Regierung »Clan del Golfo« genannt, weil ihr der politische Charakter offiziell aberkannt und sie als reines Drogenkartell eingestuft wird. Nach der Entwaffnung des paramilitärischen Dachverbands AUC im Jahr 2004 unter Ex-Präsident Álvaro Uribe, der selbst wegen seiner vielfältigen Beziehungen zu Paramilitärs in der Kritik steht, haben sich verschiedenste neue paramilitärische Gruppen mit dem alten Personal gebildet. Im Chocó waren es vor allem die Aguilas Negras und die Rastrojos, die sich Auseinandersetzungen lieferten und sich später zur AGC vereinten, die seitdem die Vorherrschaft haben. fgr

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