Großdemo gegen Polizeigesetz

  • Lesedauer: 1 Min.

München. Rund 30 000 Menschen haben in München gegen die Neufassung des Polizeiaufgabengesetzes (PAG) demonstriert. Der Gesetzentwurf sei »von allen verfassungsrechtlichen Geistern verlassen«, sagte Thilo Weichert, ehemaliger Datenschutzbeauftragter von Schleswig-Holstein. Der »Instrumentenkasten« der bayerischen Polizei würde durch Maßnahmen wie Mustererkennung, Bodycams, Datenspeicherdurchsuchung und präventive DNA-Analyse so aufgerüstet, dass die Bürgerrechte massiv eingeschränkt wären. Es sei zu befürchten, dass Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) versuchen werde, Teile des bayerischen Gesetzes auch auf Bundesebene umzusetzen.

Zu der Großdemonstration hatte ein Bündnis aus mehr als 90 zivilgesellschaftlichen Organisationen und Parteien aufgerufen, von SPD und FDP bis hin zu Fußballfan-Projekten und linksradikalen Gruppen.

Das Bündnis »noPAG« stößt sich vor allem am diffusen Begriff der »drohenden Gefahr«, an den »ein riesiger Strauß an polizeilichen Befugnissen« geknüpft werde, warnte Weichert. Das neue Polizeiaufgabengesetz soll am 15. Mai im bayerischen Landtag verabschiedet werden.

Foto: dpa/Felix Hörhager

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.