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- Präsidentschaftswahl in Venezuela
Sieg mit vielen Makeln
Martin Ling zum Wahlausgang in Venezuela
Es ist ein Sieg mit vielen Makeln: Nicolás Maduro bleibt Venezuelas Präsident, aber mit gut 1,5 Millionen Stimmen weniger als 2013. Gerettet hat ihn die für das moderne Venezuela niedrige Wahlbeteiligung von 48 Prozent, bei seiner Wahl 2013 waren es noch 80 Prozent. Damals hatten die Venezolaner eine echte Wahl: Weiter auf dem von Hugo Chávez 1999 eingeschlagenen Kurs des bolivarianischen Sozialismus mit Maduro oder Hinwendung zum Neoliberalismus mit bestenfalls kosmetischer Sozialpolitik à la Henrique Capriles. Maduro gewann knapp.
2013 war der Petrosozialismus der Umverteilung von Öleinnahmen zugunsten der Subalternen schon aufgrund sinkender Einnahmen in einen Abwärtssog geraten. 2018 wurden Maduros echte Gegenpole, Leopoldo López und Capriles von der Wahl ausgeschlossen, was - Begründung hin oder her - die Auswahl und damit die Wahl abwertete.
Etwa ein Drittel der Bevölkerung steht noch hinter Maduro. Diese zumeist Armen fürchten, ohne ihn noch mehr unter Hyperinflation und Versorgungsnöten zu leiden. Die absoluten Zahlen zeigen, dass Maduros Basis erodiert. Wenn er nicht schnell die tiefe Wirtschaftskrise und den gesellschaftlichen Zerfall zu stoppen vermag, fährt er Chávez’ Erbe endgültig an die Wand. Der Wahlsieg kann darüber nicht hinwegtäuschen.
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