- Politik
- Vor dem Parteitag der LINKEN
Sammeln in Abgrenzung
Die Vorsitzenden der Linkspartei sehen in ihrer Partei die treibende soziale Kraft
Berlin. Knapp zwei Wochen vor dem Parteitag der LINKEN in Leipzig haben sich die Vorsitzenden, Katja Kipping und Bernd Riexinger, erneut distanziert gegenüber der Idee einer linken Sammlungsbewegung geäußert, die von Fraktionschefin Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine verfolgt wird. »Wie groß die Sammlungsbewegung wird und wie sozialistisch sie ausgerichtet ist, das ist ja noch offen. Ich sehe unsere Aufgabe darin, unsere Partei wirkungsmächtiger zu machen. Inhaltlich waren wir schon immer die treibende Kraft«, sagte Kipping im Interview dem »neuen deutschland«. Dabei gehe es durchaus darum, die Gesellschaft gemeinsam mit Verbündeten zu verändern, meint Bernd Riexinger. Beide Vorsitzenden weisen auf die Chancen der Linkspartei hin. Gerade in Berlin zeigten Umfragen, dass die LINKE »auch zahlenmäßig die entscheidende Kraft links der CDU werden« könne.
In der »Rheinischen Post« widersprach Oskar Lafontaine derweil Gerüchten, mit der linken Sammlungsbewegung sei eine neue Partei geplant. Diese sei überparteilich gedacht und lade Mitglieder verschiedener Parteien zur Mitarbeit ein. »Es geht nicht um die Gründung einer neuen Partei.« Beim Parteitag in der nächsten Woche müsse deutlich werden, dass im Mittelpunkt linker Politik die Interessen der Beschäftigten und vor allem derjenigen stünden, »die in den letzten Jahren reale Einkommensverluste hinnehmen mussten und mit schlecht bezahlten unsicheren Arbeitsverhältnissen zurechtkommen müssen«.
Kipping und Riexinger widersprechen hingegen der These, wie sie in der sogenannten Milieudebatte der Partei diskutiert wird, die LINKE vernachlässige Arbeiter und Arbeitslose und setze in erster Linie auf junge Mitglieder in den urbanen Zentren. Eine linke Haltung habe nicht nur mit dem Berufsstand zu tun, so Riexinger. uka
Lesen Sie hier das volle Interview (ndplus)
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.