Werbung

Nur bei schönem Wetter

Kurt Stenger über die ideenlose Haushaltspolitik der Regierung

Das ist Große Koalition, wie sie leibt und lebt: Der nunmehr beschlussreife Haushalt 2018 versucht, es allen Ministerien recht zu machen, manchen (Verteidigung, Inneres) mehr, manchen (Entwicklung, Umwelt) weniger. Am erfolgreichsten sind diejenigen, die am lautesten poltern: wie Ursula von der Leyen und Horst Seehofer. Und die anderen maulen auch nicht allzu heftig. Gefördert wird die Mittelschicht (mittels Baukindergeld) beim Eigenheimbau, während arme Familien bei der Suche nach bezahlbarem Wohnraum weiter im Stich gelassen werden.

Politisch kann die ideenlose Strategie von Schwarz-Rot nur dann aufgehen, wenn die Steuereinnahmen sprudeln. Das ist der Sachzwang der offenbar unhinterfragbaren Schwarzen Null. Das gelingt, denn seit einigen Jahren läuft die nationale und internationale Konjunktur relativ gut, wobei auch noch Windfall Profits dank der Niedrigzinspolitik der EU-Zentralbank hinzukommen. Nur irgendwann geht im Kapitalismus jede Schönwetterphase zu Ende. Dann wird bei CDU, CSU und SPD das Hauen und Stechen beginnen, wessen Ausgaben rigide gekürzt werden und wo es Steuererhöhungen gibt.

Haushaltspolitik sollte aber nicht den Aufschwung oder Abschwung verwalten, sondern aktuelle Probleme lösen und klare Prioritäten für Zukunftsinvestitionen setzen. Die Große Koalition dagegen setzt auf ideenloses Weiter so - in der Hoffnung, dass das Wetter bis zum Ende der Legislaturperiode schön bleibt.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -