So viel Ökostrom wie noch nie in Deutschland

Rechnerisch gibt es schon jetzt genug Energie aus Erneuerbaren für alle Haushalte

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien ist in Deutschland auf einen neuen Höchststand geklettert. Im ersten Halbjahr 2018 wurden nach Berechnungen des Energiekonzerns E.on 104 Milliarden Kilowattstunden Strom aus regenerativen Quellen erzeugt. Durch den Zuwachs um neun Prozent seien erstmals in den ersten sechs Monaten eines Jahres mehr als 100 Milliarden Kilowattstunden Ökostrom produziert worden.

Der Löwenanteil des Ökostroms stammte aus Windkraftanlagen, die im ersten Halbjahr 2018 rund 55 Milliarden Kilowattstunden beisteuerten. Auf die Windenergie entfiel mit einem Plus von sieben Milliarden Kilowattstunden auch fast der gesamte Zuwachs der Erneuerbaren.

Damit wächst weiterhin der Anteil der Erneuerbaren an der Gesamterzeugung von Strom. Waren es im Vorjahr noch rund 36 Prozent, liegt ihr Anteil nun bei 40 Prozent. Die Bundesnetzagentur berichtet zudem, dass an den wind- und sonnenreichen Feiertagen 1. Mai und Pfingstmontag die erneuerbare Energien sogar so viel Strom in das Netz eingespeist hätten, dass sie den Verbrauch kurzzeitig vollständig decken konnten. Allerdings sind die Durchschnittswerte noch stark witterungsabhängig.

Theoretisch würde der so erzeugte Anteil an Ökostrom bereits reichen, um alle deutschen Haushalte für ein Jahr lang mit mit Ökostrom zu versorgen – rechnet E.on vor. Zumindest wenn diese etwas sparsamer als bisher wären und nur 2500 Kilowattstunden verbrauchten. Derzeit liegt der Verbrauch allerdings noch etwas höher: Im Jahr 2016 bezog ein privater Haushalt im Schnitt laut dem Statistischen Bundesamt noch rund 3000 Kilowattstunden.

Nach Einschätzung der Bundesverbands der Deutschen Elektrizitäts- und Wasserwirtschaft (BDEW) kommt es für die weitere Entwicklung bei den Ökoenergien entscheidend auf den Ausbau der Stromnetze an. »Nur mit neuen Stromleitungen, die den regenerativ erzeugten Strom auch zum Kunden bringen können, schaffen wir das Ziel von 65 Prozent erneuerbarer Energien bis 2030«, sagte der Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Stefan Kapferer. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -