- Politik
- Protest gegen Asylpolitik
Sommer, Sonne, Abschiebestopp
Niklas Franzen über die Möglichkeiten, Abschiebungen zu verhindern
Für viele Reisende bedeutet der Flug gen Süden Vorfreude auf entspannte Urlaubstage am Strand – für andere Menschen die Rückkehr in unfassbares Leid. Denn: Oft sitzen auch Geflüchtete, die abgeschoben werden sollen, an Bord von normalen Linienflügen. So auch am Montag. Ein 52-jähriger Mann sollte vom schwedischen Göteborg nach Afghanistan gebracht werden. Sollte. Die junge Schwedin Elin Ersson verhinderte durch ihr konsequentes Einschreiten die Abschiebung. Ihren Protest filmte sie per Facebook-Video – und wurde so prompt zum Internetstar. Das Video wurde innerhalb weniger Stunden Hunderttausende Mal aufgerufen.
Auch in Deutschland konnten Abschiebungen durch mutige Aktionen von Geflüchteten und solidarischen Mitreisenden verhindert werden. Die Logik ist einfach: Wenn man im Flieger stehenbleibt, kann die Maschine nicht starten. Je mehr Menschen sich beteiligen, desto größer ist der Druck auf die Piloten. Und diese haben die Bordgewalt – das heißt sie können den Transport von Fluggästen, die nicht freiwillig fliegen, ablehnen. Und das sollten sie. Denn Abschiebungen in Staaten wie das kriegsgebeutelte Afghanistan gefährden das Leben von Menschen. Aktionen des zivilen Ungehorsams im Flugzeug sind daher keine Verbrechen, sondern notwendige Schritte auf dem Weg zu einer humanen Asylpolitik.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.