Vier helle Planeten am Nachthimmel
Sonne, Mond und Sterne im August
Vier helle Planeten schmücken im August den abendlichen Nachthimmel. Im Westen strahlt die glänzende Venus, im Südwesten sieht man den hellen Jupiter, im Süden steht der bleiche, gelbliche Saturn, und im Südosten zieht der rötliche Mars die Blicke auf sich. In der letzten Augustwoche zeigt sich auch der selten zu sehende Merkur in der Morgendämmerung.
Venus ist der weitaus hellste Planet am irdischen Firmament. Zur Monatsmitte erreicht unser innerer Nachbarplanet seinen größten östlichen Abstand von der Sonne. Im Teleskop zeigt sich Venus halb beleuchtet: Das Planetenscheibchen sieht aus wie ein winziger Halbmond. Im Lauf des Monats geht Venus immer früher unter: Ende August verschwindet sie wenige Minuten nach 21 Uhr am Horizont. Am 14. August sieht man über dem Westhorizont Venus, an der die schmale Sichel des zunehmenden Mondes vorbeiwandert. Jupiter hält sich im Sternbild Waage auf. Der Riesenplanet verkürzt drastisch seine Sichtbarkeitsdauer. Geht er Anfang August eine Viertelstunde nach Mitternacht unter, verlässt er die Himmelsbühne am Monatsende schon kurz vor 22.30 Uhr. Er leuchtet in auffällig hellem, weißlichem Licht. An Glanz wird er nur noch von Venus und zurzeit auch von Mars übertroffen.
Der Mars leuchtet zu Dämmerungsende im Südosten in deutlich rötlichem Licht. Am letzten Julitag kommt er in extreme Erdnähe. Er ist daher nach Venus hellster Planet. Seine Helligkeit geht im Laufe des August merkbar zurück, da sich die Erde auf der Innenbahn rasch von ihm entfernt. Zur Monatsmitte erreicht Mars seine südlichste Position im Tierkreis. Der fast volle Mond zieht am 23. relativ weit nördlich an Mars vorbei. Ende August geht er 2.30 Uhr unter.
Saturn im Sternbild Schütze wird zum Planeten der ersten Nachthälfte. Geht er Anfang August 3 Uhr morgens unter, so erfolgt dies am 31. eine Stunde nach Mitternacht. Im Fernrohr bietet er mit seinem Ringsystem einen faszinierenden Anblick.
Merkur erscheint gegen Monatsende tief am Nordosthorizont in der beginnenden Morgendämmerung. Der schwierig zu beobachtende kleine Planet bietet eine bescheidene Morgensichtbarkeit. Er geht kurz vor vier Uhr morgens auf. Die besten Chancen, ihn zu erspähen, hat man vom 28. August bis 3. September.
Der August gilt als Sternschnuppenmonat. Diese Bezeichnung verdankt er dem Meteorstrom der Perseiden. Er ist der ergiebigste Strom des ganzen Jahres. Zum Maximum flammen über hundert Sternschnuppen in einer Stunde auf, darunter auch sehr helle Exemplare. Der Höhepunkt ist in der Nacht vom 12. auf 13. zu erwarten. Diesmal stört kein Mondlicht die Sichtung. Die ersten Perseiden-Meteore erscheinen bereits Ende Juli. Nach Mitte August sind kaum noch Perseiden zu sehen.
Die Sternschnuppen scheinen dem Sternbild Perseus zu entströmen. Sie flitzen in alle Richtungen. Mit 60 km/s sind sie sehr schnell. Sie sind Trümmerstücke des Kometen 109P/Swift-Tuttle. Im Volksmund heißen die Perseiden »Tränen des Laurentius« nach dem Märtyrer Laurentius, der 258 nach Christus auf glühendem Rost zu Tode gefoltert wurde.
Am 11. tritt um 11.58 Uhr die Neumondphase ein. Dabei schiebt sich der dunkle Neumond vor die Sonne und bedeckt sie teilweise. Diese partielle Sonnenfinsternis ist von Mitteleuropa aus nicht sichtbar. Sie ist beobachtbar von Skandinavien, Island, Grönland und weiten Gebieten des nordöstlichen Asiens. Zum Maximum, das von Sibirien aus zu verfolgen ist, verfinstert der Mond knapp 70 Prozent der Sonne. Am Vorabend der Sonnenfinsternis hält sich der Mond mit 358 080 Kilometer Distanz in Erdnähe auf, während er sich am 23. mittags mit 405 750 Kilometer in Erdferne befindet. Vollmond wird am 26. um 13.56 Uhr erreicht. Abends sieht man ihn vor den Sternen des Wassermanns. Die Wassermann-Sterne werden aber vom Mondlicht überstrahlt und sind kaum zu sehen. Selbst in dunklen Neumondnächten hat man Schwierigkeiten, das Sternbild Wassermann zu erkennen. Die Lichtverschmutzung über unseren Städten lässt uns nur die hellsten Sterne sehen.
Der sommerliche Fixsternhimmel entfaltet jetzt seine volle Pracht. Hoch im Süden erblickt man das Sommerdreieck mit Wega, Deneb und Atair. Weit im Westen funkelt der Bärenhüter, bekannt unter dem Namen Arktur. Der Skorpion bereitet sich im Südwesten auf seinen Untergang vor. Ihm folgt im Tierkreis der Schütze. In ihm hält sich zurzeit der Saturn auf. Östlich vom Schützen nimmt das Sternbild Steinbock seinen Platz ein. Auffällig strahlt der Mars, der in diesen Wochen durch den Steinbock wandert. Dem Steinbock folgt im Südosten der Wassermann, der ebenfalls nur lichtschwache Sterne enthält und darum nicht leicht zu erkennen ist.
Im Osten steigt das Sternenviereck des Pegasus empor. Der Sage nach ist der Pegasus ein geflügeltes Pferd, das den Poeten zu Gedankenflügen verhelfen soll. Im Aufgang steht das Pegasusviereck schräg zum Horizont. Die untere Ecke deutet zum Osthorizont. Es sieht daher aus wie eine riesige Vorfahrtstafel. Da das Pegasusquadrat im Herbst abends hoch im Süden zu sehen ist, nennt man es Herbstviereck. Die Sonne nähert sich dem Himmelsäquator. Am 11. verlässt sie morgens das Sternbild Krebs und wechselt in den Löwen, an dessen Hauptstern Regulus sie am 23. vorbeizieht. Am gleichen Tag tritt sie früh in die Jungfrau. dpa/nd
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