Den Protest nach Berlin bringen

Ende-Gelände-Aktivisten befragen Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU)

  • Lola Zeller
  • Lesedauer: 2 Min.

Auch in Berlin setzen sich Klimaaktivist*innen für den Erhalt des Hambacher Forstes ein. Am Sonntag zeigten etwa 25 Menschen Präsenz beim Tag der Offenen Tür der Bundespressekonferenz. Ihre Fragen an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) wurden allerdings nicht zur Zufriedenheit beantwortet. »Altmaier hat sehr allgemeinplatzmäßig über den Kohleausstieg ohne konkrete Aussagen gesprochen«, sagt Anni Fuchs, Aktivistin bei Ende Gelände Berlin. Auf Fragen nach der Situation im Hambacher Forst sei nicht eingegangen worden.

Trotzdem gelang es, den Protest sichtbar zu machen. Die Aktivist*innen hatten T-Shirts mit Slogans wie »Hambi bleibt« beklebt und sich im Raum platziert. Bei ihrer ersten Frage standen sie gemeinsam auf, wurden aber gleich aufgefordert, sich hinzusetzen oder zu gehen. Der ersten Bitte wurde nachgekommen, trotzdem erwartete die Aktivist*innen nach der Konferenz die Polizei. »Wir haben von den Organisator*innen ein Hausverbot bekommen und wurden dann von der Polizei aus dem Haus begleitet«, so Fuchs.

Der Druck steigt
Umweltaktivisten fürchten, dass die Räumung des Hambacher Forstes kurz bevorsteht

Der Protest war nicht der einzige in Berlin. Vergangenen Mittwoch hatte Ende Gelände zu einer Vollversammlung aufgerufen, zu der über 100 Menschen kamen, so Fuchs. »Wir haben dort die weiteren Schritte besprochen, etwa wie Menschen in den Hambacher Forst reisen können, um dort Widerstand zu leisten, oder was wir in Berlin tun können.«

Der sichtbare Protest in Berlin sei wichtig, weil hier politische Entscheidungen getroffen würden, hieß es. So gab es am Donnerstag eine Aktion vor dem Wirtschaftsministerium, wo die Kohlekommission tagte. »Wir waren etwa 50 Aktivist*innen vor Ort und haben mit Transparenten, lauten Gesängen und Parolen das Eintreffen der Mitglieder der Komission begleitet«, sagt Fuchs.

Weiter geplant ist eine offene Versammlung vor dem Ministerium am Tag des Räumungsbeginns im Hambacher Forst. Zudem finden Aktionstrainings statt, »um Menschen zu empowern, ihre Körper zum Schutz des Waldes zu benutzen«, so Fuchs.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.