• Berlin
  • Leitung Gedenkstätte Hohenschönhausen

Bestens geeignet

Andreas Fritsche hält Marianne Birthler für die richtige Wahl

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 1 Min.

Sie hat die Leitungserfahrung und das Fachwissen. Sie stammt aus Ostdeutschland. Sie ist eine Frau. Marianne Birthler kann nicht nur als Vertrauensperson und Ansprechpartnerin in der Stasi-Gedenkstätte Hohenschönhausen wirken. Sie wäre auch eine geeignete Leiterin dieser Einrichtung.

Ein Ansprechpartner wäre bei den Vorwürfen sexueller Belästigung durch Vorgesetzte die falsche Wahl gewesen. Es sollte eine Ansprechpartnerin sein, an die sich Mitarbeiterinnen der Gedenkstätte wenden können. Einst als Bildungsministerin in Brandenburg machte Birthler einen guten Job, führte trotz ihres christlichen Glaubens das überkonfessionelle Fach Lebenskunde ein. 1992 trat sie wegen der Stasi-Verstrickungen von Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) zurück. 2000 bis 2011 stand sie an der Spitze der Stasi-Unterlagenbehörde. Nach ihrem Amtsvorgänger Joachim Gauck hatte sich für eine Stasi-Überprüfung die Bezeichnung »gegauckt« eingebürgert. Als Birthler auf Gauck folgte, fragten sich Betroffene, ob sie nun »gebirthlert« werden. Unter Umständen zerstörte bereits ein Stasi-Verdacht das Berufsleben und damit das Leben. Was bewiesen ist, spielte keine Rolle. Wer einmal damit konfrontiert war, wird sich nicht gern an Namen wie Gauck und Birthler erinnern.

Dass Kultursenator Klaus Lederer (LINKE) Marianne Birthler holt, entkräftet den Vorwurf, er wolle einen unliebsamen Gedenkstättendirektor durch eine handzahme Person ersetzen. Auch darum ist Birthler eine gute Wahl.

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