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Ausgerechnet am Tierschutztag
Andreas Fritsche über den Bauernbund und seine Methoden
»Der Biberpelz«, das ist ein Lustspiel von Gerhart Hauptmann aus dem Jahr 1893, das irgendwo im Berliner Umland spielt. Was der brandenburgische Bauernbund anno 2018 mit dem Biber und seinem Pelz vorhat, klingt dagegen überhaupt nicht lustig, soll auch nicht lustig klingen. Es ist bitterernst.
Mehr als nur Mitgefühl haben jene Landwirte verdient, die unter Schäden leiden, die von Bibern angerichtet werden. Das ist kein Witz. Ihnen muss unbedingt geholfen werden.
Dass jedoch Jäger mir nichts, dir nichts das Feuer auf eine geschützte Art eröffnen, das geht nicht. Trotzdem verlangt der Bauernbund ausgerechnet am Welttierschutztag ironisch, Biberpelz und Biberfleisch als regionale Spezialitäten bei der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin feilzubieten. Das muss als schlechter Scherz aufgefasst werden. Humor ist zwar, wenn man trotzdem lacht. Aber das Lachen vergeht einem.
Mit flotten Sprüchen sorgt der kleine Bauernbund immer wieder für Furore, stiehlt dem großen Bauernverband die Show. Ganz gezielt Aufmerksamkeit zu erregen, das ist durchaus in Ordnung. Die Methode nutzt sich aber auch langsam ab. Nach der Forderung, jeden Wolf abzuschießen, der sich auf weniger als 1000 Meter einer Viehweide nähert, nun der Vorschlag, Biber in bestimmten Gegenden ganzjährig und flächendeckend aufs Korn zu nehmen. Welche Tierart soll als nächste drankommen? Naturschützer sagen, dies sei leicht auszurechnen: der Kormoran. Warten wir's ab.
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