»Hambi-weg«-Protest vor der Haustür
Prominente Waldschützerin fühlte sich bedroht
Kerpen. Ein Mitglied der Kohlekommission hat sich durch eine Demonstration von Gewerkschaftsmitgliedern der IG BCE vor ihrem Privathaus bedroht gefühlt. Die aggressiv wirkende Gruppe mit rund 100 Teilnehmern sei am Mittwoch lautstark aufmarschiert und habe mehr als zehn Minuten lang mit Trillerpfeifen und mit Plastikflaschen Lärm gemacht, sagte Antje Grothus der dpa. Die Teilnehmer skandierten demnach »Hambi weg und Grothus raus«. Erst als einer aus der Gruppe gegen ihr Küchenfenster geschlagen habe, habe die Polizei eingegriffen.
»Die IG BCE hält diese Form der Auseinandersetzung für falsch und distanziert sich von persönlichen Anfeindungen«, twitterte die Gewerkschaft. Der Protest müsse trotz aller Job-Sorgen angemessen bleiben.
IG BCE-Chef Michael Vassiliadis entschuldigte sich laut einem Bericht des »Kölner Stadt-Anzeigers« für die Aktion von Mitgliedern seiner Gewerkschaft. Es sei »nachvollziehbar, dass diese Demonstration vor ihrem Haus als Einschüchterungsversuch verstanden wird«, schreibe Vassiliadis in einem Brief an Grothus. Auch der Vize-Fraktionschef der Grünen im Bundestag, Oliver Krischer, kritisierte die Aktion: Ein solches Vorgehen sei geeignet, das Klima für einen ehrlichen und offenen gesellschaftlichen zu vergiften. dpa/nd Kommentar Seite 4
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