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Dauerangeklagter
Durch Zufall ist eine bislang geheime Anklage der US-Regierung gegen Julian Assange bekannt geworden.
Vor einer Anklage in den USA hatte Julian Assange sich schon lange gefürchtet. Umso brisanter, dass jetzt eine Panne aufdeckte, dass es in dem spektakulären Justizfall wohl bald zu ebenjener kommen wird: Am Donnerstagabend wurde im amerikanischen Bundesstaat Virginia eine bislang geheime Anklage gegen den WikiLeaks-Gründer öffentlich. Die Existenz der unter Verschluss gehaltenen Anklage ist scheinbar versehentlich in Gerichtsdokumenten in einem anderen Fall enthüllt worden. Die Anklage gegen Assange offenbar schon vor Jahren erhoben worden. Was genau ihm vorgeworfen wird, ist bislang unklar.
Geboren wurde der 47-jährige Aktivist und Computerhacker in Townsville im australischen Bundesstaat Queensland. Er studierte Physik und Mathematik in Melbourne, ohne jedoch einen Abschluss zu machen. Anfang der 1990er Jahre begann er stattdessen, erste Programmiererfahrungen zu sammeln und gründete mit zwei weiteren Hackern die Gruppe »International Subversives«.
Weltweite Bekanntheit erlangte Assange einige Jahre später als Sprecher der Plattform WikiLeaks, die geheimgehaltene Dokumente veröffentlicht. Weil darunter auch Informationen über das Vorgehen der US-Streitkräfte in Irak und Afghanistan fielen, befürchtete der gebürtige Australier, dass ihm dort ein Prozess wegen Geheimverrats drohen könnte.
Obwohl es den US-Behörden bis 2012 nicht gelang, eine Anklage gegen Assange zu formulieren, flüchtete er im Juni 2012 in die ecuadorianische Botschaft in London, nachdem im Herbst 2010 in Schweden Vergewaltigungsvorwürfe gegen ihn erhoben worden waren. Es folgte ein internationaler Haftbefehl und Großbritannien bereitete seine Auslieferung vor.
Seit sechs Jahren hält Assange sich nun dort auf. Inzwischen besitzt er sogar die ecuadorianische Staatsbürgerschaft, auch wenn Ecuadors Präsident Lenín Moreno ihm kürzlich drohte diese zu entziehen und seinen Auszug einzuleiten. Zwar wurde das Ermittlungsverfahren in Schweden im vergangenen Jahr eingestellt - aber Assange bleibt weiter Angeklagter.
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