Reaktionäre Republikanerin gewinnt Senatswahl in Mississippi

Republikaner bauen Mehrheit im Senat aus / Kandidatin hatte durch rassistische Aussage für Wirbel gesorgt

  • Lesedauer: 2 Min.

Jackson. Die Republikaner um US-Präsident Donald Trump haben eine Stichwahl im Bundesstaat Mississippi gewonnen und damit ihre Mehrheit im Senat in Washington ausgebaut. Die Kandidatin der Konservativen, Cindy Hyde-Smith, setzte sich am Dienstagabend gegen den Demokraten Mike Espy durch, wie die Sender NBC News und Fox News berichteten. Damit haben die Republikaner im Senat künftig 53 Sitze und die Demokraten 47.

Espy gestand seine Niederlage gegenüber Hyde-Smith Medienberichten zufolge ein. »Meine Gebete begleiten sie, wenn sie jetzt nach Washington geht, um ein sehr gespaltenes Mississippi zu vereinigen«, sagte er nach Angaben der »New York Times« in einer Rede vor Anhängern im Mississippi-Bürgerrechtsmuseum knapp drei Stunden nach Schließung der Wahllokale.

Hyde-Smith hatte mit einer Bemerkung für Wirbel gesorgt, die viele Beobachter als rassistisch werteten. Sie sagte über einen Unterstützer: »Wenn er mich zu einer öffentlichen Hinrichtung («Hanging») einladen würde, wäre ich in der ersten Reihe.« Ein Video hatte den Vorfall festgehalten. Die 59-Jährige entschuldigte sich später für die Äußerung, erklärte aber gleichzeitig, dass die Demokraten diese zu einer »politischen Waffe« gegen sie gemacht hätten. In Mississippi hatte es in der Vergangenheit viele Lynchmorde an Schwarzen gegeben.

Hyde-Smith, die als große Unterstützerin Trumps gilt, ist die erste Frau, die in Mississippi in den Senat in Washington gewählt wurde. Der US-Präsident war am Montag in den südlichen Bundesstaat geflogen, um Wahlkampf für sie zu machen. Die 59-Jährige hatte den Sitz bereits kommissarisch seit April inne. Der Gouverneur des Bundesstaates, Phil Bryant, ernannte sie für den Posten, weil der bisherige Amtsinhaber Thad Cochran aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war.

Bei den Kongresswahlen am 6. November kandidierten insgesamt vier Bewerber in dem Rennen. Keiner erreichte die notwendige Mehrheit, weswegen es nun zur Stichwahl kam. Trumps Republikaner hatten bei den Wahlen ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus an die Demokraten verloren, ihre Kontrolle im Senat aber verteidigen können. Die Kammer ist unter anderem für Personalentscheidungen verantwortlich. Wenn Trump einen Minister oder Botschafter ernennt, muss dieser vom Senat bestätigt werden. Im Repräsentantenhaus wiederum haben die Demokraten nach dem derzeitigen Stand eine Mehrheit von 39 Sitzen. Ein Rennen ist noch offen. dpa/nd

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