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Verbotene Liebe
Evelyn Steinthaler erzählt von Stars, die mit den Nazis in Konflikt gerieten
Bruno Balz schrieb den Song »Kann denn Liebe Sünde sein?«. Und wurde wegen Homosexualität verurteilt. Weil der Komponist nicht ohne den Texter weiter am Film »Die große Liebe« mit Zarah Leander in der Hauptrolle arbeiten wollte, wurde Balz wieder entlassen, mit der Auflage, innerhalb von 24 Stunden die Texte zu schreiben. Es entstanden die Hits »Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen« und »Davon geht die Welt nicht unter«. In diesem Kontext erscheinen die anrüchigen Lieder in ganz anderem Licht. Evelyn Steinthaler berichtet von Stars im »Dritten Reich«, die mit der NS-Gesetzgebung in Konflikt gerieten.
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Evelyn Steinthaler: »Mag’s im Himmel sein, mag’s beim Teufel sein«. Stars und die Liebe unter dem Hakenkreuz.
Kremayr & Scheriau, 192 S., geb., 22 €.
Der Titel des Buches zitiert eine Liedzeile aus dem Hans-Albers-Hit »Goodbye Johnny«. Des Mimen langjährige Partnerin war eine Jüdin, die er zu ihrem Schutz mit einem Norweger verheiratete, weiterhin mit ihr zusammenlebend. Für die Nazis soll Albers nur Spott übriggehabt haben, er blieb Propagandaveranstaltungen fern, arrangierte sich dennoch, während seine Lebensgefährtin 1938 emigrieren musste. Erst acht Jahre später fand das Paar wieder zueinander.
Der Komiker Hans Moser wiederum schrieb unterwürfige Bittbriefe an Hitler, damit seiner jüdischen Frau nichts geschehe; bis zu Kriegsende musste er um sie bangen. Heinz Rühmann ließ sich von seiner ersten - jüdischen - Ehefrau scheiden, sorgte aber für ihre Sicherheit. Er stand Goebbels ziemlich nah, weshalb seine zweite Frau, eine »Vierteljüdin«, nicht belangt wurde und sich wie ihr Ehemann vor den braunen Karren spannen ließ.
Einige Stars von damals wie Carola Neher, die vor den Nazis in die Sowjetunion emigrierte und dort in einem Gulag starb, sind heute weitestgehend vergessen. Die mit einem Juden zusammenlebende Renate Müller verweigerte sich dem Druck von Goebbels, stürzte 1937 aus einem Fenster und starb mit gerade mal 31 Jahren. Während ihr Tod unaufgeklärt blieb, beging der Filmstar Joachim Gottschalk, der mit einer Jüdin verheiratet war, tatsächlich Selbstmord mit Frau und Sohn. Ein erschütterndes Buch.
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