- Politik
- Gentechnik
Klöckner meint: Gentechnik hilft gegen die Folgen des Klimawandels
CDU-Politikerin spricht sich für das sogenannte Gentechnikverfahren »Crispr« aus
Berlin. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) wirbt für den stärkeren Einsatz von genverändertem Saatgut in der Landwirtschaft. Angesichts einer weltweiten Verknappung von Nahrungsmitteln »können wir es uns nicht leisten, den technologischen Fortschritt außer acht zu lassen«, sagte Klöckner den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Donnerstag.
Konkret sprach sich die CDU-Politikerin für das sogenannte Crispr-Verfahren aus, das auch als »Genschere« bezeichnet wird. Damit »kann man das Erbgut von Pflanzen gezielter und schneller positiv beeinflussen, als das durch klassische Züchtung geht«, sagte Klöckner.
Befürworter des Crispr-Verfahrens argumentieren, dass hier lediglich schneller und einfacher Ergebnisse erzielt werden könnten, die von traditionellen Züchtungsergebnissen im Nachhinein nicht zu unterscheiden sind. Der Europäische Gerichtshof hat dagegen die Crispr-Methode klar als Gentechnik eingestuft. »Mit diesem Urteil müssen wir umgehen«, äußerte sich Klöckner zu diesem Richterspruch distanziert.
Europaparlamentsabgeordneter Martin Häusling (Grüne) kritisierte die Landwirtschaftsministerin: »Julia Klöckner, wie immer in holder Eintracht mit dem Bauernverband, verbreitet nun auch die Nebelkerze der Gentech-Industrie, dass #CRISPR-Pflanzen die Landwirtschaft klimafreundlicher machen.« Er verwies außerdem auf eine Studie seiner Partei, und darauf, dass eine gentechnikfreie Landwirtschaft besser wäre.
Anfang April hatte die UN-Welternährungsorganisation (FAO) mitgeteilt, dass die weltweite Getreideernte in diesem Jahr den globalen Bedarf nicht decken könne. Eine Verknappung bei Getreideprodukten wird wegen gut gefüllter Lager jedoch vorerst nicht befürchtet. Klöckner verwies auf Ernteausfälle durch Folgen der Erderwärmung. »Wir brauchen Pflanzen, die resistent sind gegen Wetterkapriolen und Klimawandel«, forderte die Ministerin. AFP/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.