Drei Freunde sollt ihr sein

Nach Rücktritt von Andrea Nahles bekommt die Partei ein Spitzentrio

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Berlin. Der Ton in der SPD war wieder einmal rau in diesen Tagen. Das bekam Andrea Nahles in besonderer Weise zu spüren - und nahm am Sonntag schließlich ihren Hut.

Einen Tag später konnte sich der SPD-Vorstand nur auf eine Übergangslösung für die Leitung der Partei einigen: Er schlug am Montag eine kommissarische Dreierspitze vor, der die Ministerpräsidentinnen von Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz, Manuela Schwesig und Malu Dreyer, sowie der hessische Noch-Landeschef Thorsten Schäfer-Gümbel angehören sollen. Andrea Nahles trat am Vormittag offiziell als SPD-Chefin zurück. Am Sonntag hatte sie ihren Rückzug nach nur 13 Monaten angekündigt. Sie wird auch ihr Bundestagsmandat niederlegen und sich damit komplett aus der Bundespolitik zurückziehen.

Ob der für Dezember geplante Parteitag vorzeitig stattfindet, auf dem der Bundesvorstand regulär neu gewählt wird, ist weiter offen. Auf dem Delegiertentreffen will die SPD auch eine Halbzeitbilanz der Großen Koalition ziehen.

Für den undankbaren Posten des oder der Parteivorsitzenden gibt es noch keine Kandidaten. Lediglich die Flensburger Bürgermeisterin Simone Lange, die bereits im vergangenen Jahr gegen Nahles angetreten war, deutete Interesse an. Malu Dreyer dagegen stellte klar, sie werde die Partei wie Manuela Schwesig nur übergangsweise führen. Zuvor hatten bereits Vizekanzler Olaf Scholz und der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil mitgeteilt, sie stünden für das Amt nicht zur Verfügung.

Auch die SPD-Bundestagsfraktion muss nun eine neue Spitze wählen. Als ein möglicher Kandidat gilt Nahles’ bisheriger Vize Achim Post. Zunächst soll die Fraktion kommissarisch von Rolf Mützenich, einem weiteren bisherigen Nahles-Stellvertreter, geleitet werden. dpa/nd Seite 2

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