Diplomatischer Sieg für Venezuela

Martin Ling über die Rückkehr des deutschen Botschafters nach Caracas

Venezuelas Diplomatie behält das Heft des Handelns in der Hand: Caracas gestattet dem im März aus Venezuela ausgewiesenen deutschen Botschafter Daniel Kriener die Wiedereinreise. Die Entscheidung folgte auf ein bilaterales Treffen. Damit ist der erste Schritt zu einer »Normalisierung« der Beziehungen zwischen Venezuela und Deutschland getan.

Offenkundig hat das deutsche Außenministerium erkannt, dass es sich mit der vorschnellen Anerkennung des selbsternannten Präsidenten Juan Guaidó ins diplomatische Abseits begeben hat. Dass Kriener den Oppositionsführer Guaidó bei dessen Rückkehr nach Caracas damals am Flughafen begrüßt hatte, war der Anlass für seine Erklärung zur Persona non grata.

Dass sich die Bundesregierung mit ihrer Anerkennung Guaidós auf fragwürdige Wege begeben hatte, unterstrichen jüngst auch zwei Gutachten des Bundestages, die von der Linksfraktion in Auftrag gegeben worden waren. Demnach seien bis zum Fall Guaidó nur Staaten, nicht jedoch Regierungen förmlich anerkannt worden.

Um die »Normalisierung« abzuschließen, müsste Berlin flugs die Anerkennung Guaidós zurücknehmen und auf den norwegischen Pfad einschwenken: Oslo setzt zur Lösung des Konflikts in Venezuela auf einen Dialog ohne Parteinahme. Die nächste Verhandlungsrunde ist in Planung.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -