eSport braucht keine Hilfe

Oliver Kern ist egal, ob Klicken Sport ist. Aber Geld muss dafür nicht fließen

Und wieder hacken viele auf dem Deutschen Olympischen Sportbund herum. Der sei langweilig, rückwärtsgewandt und ohne Bindung zur Jugend, weil er in eSport keinen Sport erkennt und das von einem Juristen per Gutachten bestätigen ließ. Dessen Argumentation ist wacklig. Denn auch beim Schach oder Schießen wird sich kaum bewegt. Aber darum geht es nicht, sondern um eine förderwürdige Gemeinnützigkeit. Und nur weil sich eine Unterhaltungsbranche »Sport« nennt, muss sie noch längst nicht gefördert werden.

eSport ist unter Jugendlichen beliebt. Das versuchen Sportvereine zu nutzen, indem sie über eSport-Sparten junge Menschen abholen wollen. Doch das bringt der Allgemeinheit nichts. Noch fehlen die Beweise dafür, dass aus eSportlern gesündere Menschen werden oder sie in den Vereinen zum »normalen« Sport wechseln. Auch Politiker wollten den Hype nutzen und Videospieler in die Sportfamilie aufnehmen. Das war billige Anbiederei. Und so dumm sind junge Menschen nicht, dass sie von so einer Lappalie ihre Wahlentscheidung abhängig machen. Der Kohleausstieg ist ihnen wohl wichtiger.

Die eSport-Branche setzt Milliarden um. Die Veranstalter wollen die Anerkennung als Sport nur, um ihr Produkt aus der Schmuddelecke rauszuholen - und um noch mehr Geld zu verdienen. Dabei ist der Ruf von eSportlern längst besser geworden. Ein weiterer Schub vom Staat ist unnötig.

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