Optimismus des Willens

Martin Ling über den Jugendgipfel und die UN-Gipfelwoche

Ihr Wort in die Ohren der Mächtigen: »Wir haben gezeigt, dass wir geeint sind und dass uns junge Leute niemand stoppen kann.« Greta Thunbergs Optimismus ist ansteckend. UN-Generalsekretär Antonio Guterres bekannte beim Jugendgipfel der Vereinten Nationen seine anfängliche Resignation angesichts der riesigen Herausforderung für die Weltgemeinschaft durch den Klimawandel. »Und plötzlich habe ich gespürt, dass da ein neuer Impuls war, der zunahm. Und der kam zu einem großen Teil von der Jugendbewegung«, so Guterres.

Der Impuls ist fraglos da, das haben die Millionen Menschen am Freitag gezeigt, die rund um den Globus wirkliche Klimamaßnahmen eingefordert haben. Es waren vor allem junge Leute, die ihr Leben noch vor sich haben.

Regieren tun derweil Politiker und Politikerinnen, die vorwiegend in Legislaturperioden und Wiederwahlchancen denken. Das heißt in der Konsequenz allzu oft eine mutlose Politik, die den Bürger*innen Zumutungen ersparen will und Lasten in die Zukunft verschiebt. Nirgendwo ist das gefährlicher als beim Klimawandel, der droht, in wenigen Jahrzehnten die Existenzbedingungen für die Spezies Mensch zu zerstören. Nur wenn Thunberg Recht behält, dass diese Jugendbewegung niemand stoppen kann, besteht Grund zum Optimismus. Vom New Yorker Gipfel ist nämlich nichts Substanzielles zu erwarten.

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