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Gute Arbeit für alle muss Inklusion voranbringen
Claudia Krieg findet Inklusion nicht inklusiv genug
Der erste Arbeitsmarkt ist für viele Menschen kein Ort, den sie mit der Idee von »guter Arbeit« verbinden. Allen guten Vorsätzen und Maßnahmen beim Arbeitsschutz zum Trotz arbeiten die meisten Menschen hier in Bedingungen, die sie über kurz oder lang krank werden lassen. An Burnout oder Depression psychisch Erkrankte bilden derzeit die größte Zuwachsgruppe in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen. Diese gelten in der Regel als Einbahnstraße im Bereich Beschäftigung - das Klischee vom Kerzenziehen und Vogelhäuschenbauen hält sich beharrlich und ja nicht immer zu Unrecht. Auch die Unterscheidung in Fachpersonal und Menschen, die Anlerntätigkeiten ausführen, widerspricht der Idee einer inklusiven Arbeitswelt.
Was alle Menschen, ob mit oder ohne Behinderung brauchen, ist eine Beschäftigung gemäß ihren Fähigkeiten, ohne der Gefahr von Überforderung und Überlastung ausgesetzt zu sein. Sie brauchen gute Arbeitsbedingungen und Verträge, Interessensvertretungen in den Betrieben und die Chance, sich weiterzuentwickeln.
Betriebsintegrierte Gruppen sind ein reformerischer Schritt hin zu besseren Arbeitsbedingungen für Menschen mit Behinderungen. Dennoch fehlt es dem Inklusionskonzept an gesellschaftlicher Akzeptanz. Ein gleichberechtigter Kampf für eine gute Arbeit für alle Menschen wäre weitreichender und vielversprechender.
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