Holt den Taschenrechner raus!
Kurt Stenger über die völlig unlogische Energiepolitik der Regierung
Kann im Bundeswirtschaftsministerium eigentlich überhaupt niemand rechnen? Die Atomkraftwerke sind bis 2022 Geschichte, die Kohlemeiler folgen bis 2038, der Ausbau der Erneuerbaren wird lahmgelegt, gleichzeitig sollen viele Autofahrer Strom tanken, wird die stromintensive Wasserstofftechnologie gefördert, und Energiesparen bleibt das Stiefkind der hiesigen Klimapolitik. Dass da was nicht stimmen kann, würde selbst Grundschülern auffallen, die mit der Mathematik fremdeln. Wir gehen mal nicht davon aus, dass Peter Altmaier & Co. die Stromversorgung in Gefahr bringen wollen.
Letztlich muss sich die Regierung zu einer Richtungsentscheidung durchringen. Sie kann nicht das Erreichen der Klimaziele versprechen, wenn sie nebulös bleibt, wenn es um das Wie geht. Neben Energieeffizienz und Wärmewende muss auch die Windkraft an Land massiv vorangebracht werden. Sie hat fast nur Vorteile - vor allem ist sie dezentral, könnte statt Konzernen und Großinvestoren kleinen Kommunen oder Bürgergenossenschaften zugute kommen. Wenn der Staat genau diese fördert, würde er auch der lauten Minderheit der Windkraftgegner sozusagen den Wind aus den Segeln nehmen. Nur muss man endlich genau das Ausbauziel ermitteln, was nun wirklich nicht schwer ist. Deshalb die Bitte an alle im Wirtschaftsministerium: Holt endlich den Taschenrechner raus!
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
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