Coronavirus: Erster Todesfall in Hongkong bestätigt

20.438 bestätigte Erkrankungen in China / Zahl der Toten auf 425 gestiegen / Chinesische Führung räumt erstmals Fehler ein

  • Lesedauer: 3 Min.

Hongkong. Durch den neuartigen Coronavirus ist erstmals auch ein Patient aus Hongkong ums Leben gekommen. Die Krankenhausbehörde der chinesischen Sonderverwaltungsregionen bestätigte am Dienstag den Tod eines 39-Jährigen. Wie die Hongkonger Zeitung »South China Morning Post« berichtete, hatte der Mann zuvor die besonders schwer vom Virus betroffene Stadt Wuhan besucht. Seit Ausbruch der neuen Lungenkrankheit ist es erst der zweite bestätigte Todesfall außerhalb des chinesischen Festlands. Zuvor war auch ein Patient auf den Philippinen ums Leben gekommen.

Die Zahl der bestätigten Infektionen und Todesfälle durch das Coronavirus war am Dienstag in China erneut sprunghaft angestiegen. Wie die chinesische Gesundheitsbehörde mitteilte, gab es 20 438 bestätigte Erkrankungen - 3225 neue Fälle im Vergleich zum Vortrag. Die Zahl der Todesopfer stieg demnach um 64 auf 425.

Die chinesische Führung räumte am Montag in einem ungewöhnlichen Schritt erstmals »Fehler« im Umgang mit der Gesundheitskrise ein. Der Ständige Ausschuss des Politbüros der regierenden Kommunistischen Partei erklärte, die Reaktion auf die Epidemie habe »Fehler und Schwierigkeiten« beim nationalen Notfallmanagement offengelegt.

Ein Virus ist ein Virus. 60 Millionen Menschen in China in Quarantäne bei »nur« 4500 anerkannten Infektionen - das trägt nicht zu Vertrauen bei.

In China gibt es nach Angaben der Regierung inzwischen einen zunehmenden Mangel an Atemschutzmasken sowie Schutzbrillen und -anzügen. Nach Angaben des Industrieministeriums bemüht sich die Regierung, diese Artikel aus dem Ausland zu beschaffen.

Auch Schneefestival in Japan betroffen

Die Furcht vor dem Coronavirus aus China und ein ungewöhnlich warmer Winter treffen das weltberühmte Schneefestival in Sapporo. Zum Auftakt des Spektakels auf Japans nördlichster Hauptinsel Hokkaido riefen die Organisatoren am Dienstag laut örtlichen Medien die Besucher auf Japanisch, Chinesisch und Englisch auf, Masken zu tragen. Auch wurden Sprühflaschen mit Desinfektionsmittel an den Veranstaltungsorten der Stadt aufgestellt. Nachdem sich im vergangenen 2,7 Millionen Besucher die imposanten Skulpturen aus Schnee und Eis anschauten, dürften es diesmal weniger werden, nachdem China Gruppenreisen wegen des Virus untersagt hatte.

Hinzu komme, dass auch viele Japaner aus Sorge vor Ansteckung Menschenmengen diesmal vermieden, hieß es. So beschlossen viele Grundschulen der Stadt, dem Festival in diesem Jahr fernzubleiben. In Japan sind bislang 20 Fälle des neuen Erregers bestätigt. Daneben kämpfen die Organisatoren des Festivals in Sapporo, Schauplatz der Olympischen Winterspiele von 1972, aus Schneemangel mit steigenden Kosten. Wegen des warmen Winters war in den Wochen vor dem Festival ungewöhnlich wenig Schnee gefallen. Daher musste noch mehr Schnee als sonst von weiter weg mit Lastwagen herbeitransportiert werden. Bis zu 120 Laster waren täglich im Einsatz - doppelt so viele wie üblich. dpa/nd

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