Bitte nicht überall Greta!

Haidy Damm über den Jubel der Biobranche

  • Haidy Damm
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Biobranche ist hoch erfreut. Die Verkaufszahlen steigen, immer mehr Kund*innen, immer mehr Bio. Im öffentlichen Diskurs ist das Thema Nachhaltigkeit eng verbunden mit Entscheidungen an der Ladentheke. All das nutzt den Produzent*innen und Verkäufer*innen biologischer Lebensmittel. Das ist erfreulich. Und sicher ein Ergebnis jahrelanger Proteste von Bäuer*innen und Bauern, Umwelt- und Entwicklungsgruppen für eine andere Landwirtschaftspolitik.

Ganz sicher gar nichts mit den Verkaufszahlen zu tun hat Greta Thunberg. Doch die Naturkostverbände machen genau das: Sie sprechen von einem »Greta-Effekt«, dem sie die guten Verkaufszahlen verdanken.

Die junge Schwedin hat sich durch ihren zunächst einsamen Protest gegen mangelnden Klimaschutz vor dem Riksdagshuset in Stockholm weltweit große Anerkennung erarbeitet, hat Hunderttausende vor allem junge Menschen ermutigt, sich gegen die Folgen des Klimawandels zu engagieren, und ist so zur Ikone einer ganzen Bewegung geworden. Das verdient Respekt.

Nur eins hat sie wirklich nicht verdient: An jeder Straßenecke für die Ziele anderer herzuhalten und letztlich für Werbung instrumentalisiert werden, und sei das Thema noch so verwandt.

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