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Ein neues Kapitel
Ab März wird das »neue deutschland« in Lichtenberg gedruckt
Was die Druckerei betrifft, hat »neues deutschland« eine ganze Reihe von Beziehungsgeschichten hinter sich. Ende der 40er und in den 50er Jahren wurde das damalige Zentralorgan an mehreren Standorten in Berlin gedruckt: am Pfefferberg (Stadtbezirk Prenzlauer Berg), in der Mauerstraße (Mitte), am Küstriner Platz (Friedrichshain) sowie in der Saarbrücker Straße (Prenzlauer Berg).
Als Ende der 60er Jahre in Friedrichshain, in der Nähe des Ostbahnhofs, eine großes Gebäude für Redaktion und Verlag des »Neuen Deutschland« errichtet wurde (in dem wir bis heute arbeiten, mit einer zehnjährigen Unterbrechung nach der Wende), entstanden auch neue, große Druckereihallen. Es war ein polygrafisches Zentrum, in dem unter anderem 8 Tageszeitungen, 19 Wochenzeitungen und 48 Betriebszeitungen hergestellt wurden.
Nach der Wende 1989/90 machte sich die ND-Druckerei selbstständig und produzierte als Druckhaus Friedrichshain die nunmehr sozialistische Tageszeitung noch ein Jahr. Als die Firma geschlossen wurde, wechselte das ND in den Bezirk Treptow, zu Tribüne-Druck. Ab 1997 erschien unsere Zeitung im Druckhaus Schöneweide, das zum Konzern Eversfrank mit zahlreichen Standorten gehört. Dieses Druckhaus zog im Jahre 2000 in größere Produktionshallen im Bezirk Neukölln.
Eine Stunde Tempojagd
Vom 1. März an kommt »neues deutschland« in der Berliner Zeitungsdruck GmbH aufs Papier
Der durch die Onlineangebote bedingte Umbruch der Zeitungsbranche wirkt sich auch auf die Druckereien aus. Wie es gedruckte Zeitungen schwerer haben auf dem Markt, müssen auch Druckereien um Marktanteile kämpfen. Im Zeitungs- und Druckgewerbe findet ein spürbarer Konzentrationsprozess statt. Die Eversfrank-Gruppe hat nun ihre Zeitungsherstellungsstrecke in Berlin geschlossen; damit endet eine mehr als 20-jährige Zusammenarbeit. Ab jetzt wird »neues deutschland« in der Berliner Zeitungsdruck GmbH in Berlin-Lichtenberg gedruckt, wie schon die Wirtschafts-Monatszeitung »Oxi«.
Übrigens: Zwei Maschinen der ND-Druckerei aus DDR-Zeiten, hergestellt im Druckmaschinenwerk Plamag Plauen, tun noch immer ihren Dienst. Sie stehen heute in Bratislava. Die eine druckt die slowakische Boulevardzeitung »Nový Čas«, vergleichbar etwa mit der »Super Illu«; die andere dient als Ersatzteillager. Wie man hört, sind sie unverwüstlich.
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