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Endspurt vor Beatmung
Jens Spahn will die Zahl der Intensivbetten vor dem Corona-Höhepunkt auf knapp 60 000 verdoppeln
In Italien wurde ein über Hundertjähriger nach einer Coronavirusinfektion geheilt aus dem Krankenhaus entlassen. Ein Hoffnungsschimmer - so freute sich die regionale Politik in Rimini. Mit mehr als 7500 Todesfällen ist Italien das in Europa am härtesten getroffene Land, doch auch aus Spanien häufen sich Meldungen, dass das Krankenhauspersonal der wachsenden Patientenzahl nicht mehr Herr wird. Die Zahl der Todesopfer stieg auf mehr als 4000 und übertraf damit die in China. Immer mehr Krankenhäuser in Deutschland nehmen Corona-Patienten etwa aus Italien und Frankreich auf, weil die eigenen Kapazitäten noch nicht ausgeschöpft sind. Es herrsche die Ruhe vor dem Sturm, wie Jens Spahn am Donnerstag formulierte. Der Bundesgesundheitsminister begründet dies mit der größeren Vorlaufzeit in Deutschland und dem im Vergleich leistungsfähigeren Gesundheitssystem.
Auch wenn der medizinische Stresstest noch nicht erfolgt ist - dicht an die deutschen Grenzen rückte er bereits heran. Katastrophenmediziner berichteten über dramatische Zustände aus dem französischen Elsass. Demnach arbeiten Mediziner an der Universitätsklinik Straßburg weiter mit Corona-Patienten, auch wenn sie selbst infiziert sind. Über 80-Jährige würden nicht länger beatmet. Stattdessen erfolge »Sterbebegleitung mit Opiaten und Schlafmitteln«, schreiben die Mitarbeiter des Deutschen Instituts für Katastrophenmedizin in Tübingen in einem Bericht an die baden-württembergische Landesregierung, über den dpa berichtete.
In Deutschland setzt inzwischen eine Debatte über den Umgang mit Patienten im Angesicht überlasteter Krankenhäuser ein. Vermieden werden soll die »Triage«, eine Situation, in der Mediziner wie in Italien und Spanien entscheiden müssen, welche Patienten sie behandeln und welche sie sterben lassen. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisiert das Vorgehen im Elsass nach Alter scharf. Lebensalter oder Herkunft dürften für die medizinische Hilfe keine Rolle spielen, sagte Vorstand Eugen Brysch. »Vielmehr stehen der Patientenwille und die medizinische Prognose im Mittelpunkt.«
Minister Spahn will es zur Triage nicht erst kommen lassen. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Zahl der derzeit 28 000 Intensivbetten mit Beatmungskapazität in deutschen Kliniken zu verdoppeln. Zugleich läuft die Forschung auf Hochtouren. Die Unikliniken schlossen sich zu einem Netzwerk zusammen, um Diagnose- und Behandlungsverfahren sowie Patientendaten gemeinsam auszuwerten. Die am Donnerstag vorgestellte Initiative wird vom Bundesforschungsministerium mit 150 Millionen Euro unterstützt. Mit Agenturen
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