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Allzweckwaffe
Personalie: Thomas de Maizière soll eine »Reflexionsgruppe« der Nato leiten
»Hirntot« sei die Nato, meinte der französische Präsident Emmanuel Macron im vergangenen Jahr, denn es gebe zu wenig Koordination mit den USA, und der Mitgliedsstaat Türkei gehe zu aggressiv vor.
Jetzt soll Thomas de Maizière (CDU) ran und eine Expertengruppe (»Reflexionsgruppe«) leiten, für die sich Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) ausgesprochen hat. Das Ziel: Reform des Militärbündnisses.
Der 66-jährige de Maizière gilt als Macher und arbeitete in Spitzenpositionen auf Landes- und Bundesebene. Kultur, Finanzen, Justiz, Inneres und eben auch Verteidigung zählten zu den Ressorts, die er verantwortete. Bundeskanzlerin Angela Merkel vertraut dem promovierten Juristen seit Beginn ihrer politischen Arbeit. Thomas de Maizière hatte Merkel 1990 seinem Cousin Lothar de Maizière, dem ersten frei gewählten Ministerpräsidenten der DDR, als Pressemitarbeiterin empfohlen.
2005 holte Merkel Thomas de Maizière dann an ihre Seite. Seine Loyalität reicht weit über das Ende seiner Zeit als Spitzenpolitiker hinaus. Dem Kabinett gehört er nicht mehr an, als Abgeordneter aus dem Wahlkreis Meißen ist er in die Reihen der »normalen« Bundestagsmitglieder gewechselt.
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Seine zehnköpfige Reflexionsgruppe soll nun bis zum Nato-Gipfel im Jahr 2021 Verbesserungsvorschläge liefern. Glück ab!
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