Jeder lernt für sich allein
Die Coronakrise macht die Ungleichheit im Bildungssystem deutlich
Berlin. Seit wegen der Corona-Pandemie das öffentliche Leben in Deutschland weitgehend lahmgelegt ist, können nur noch wenige Kinder in Schulen und Kitas betreut werden. Die allermeisten müssen zu Hause versuchen, dem Lehrplan zu folgen. Dabei helfen Unterrichtsmaterialien, aber mindestens ebenso digitale Kanäle, interaktive Lernplattformen und Apps. Was bisher eher eine Ergänzung des Unterrichts war, ist plötzlich existenziell.
Die Angebote sind vielfältig: Öffentlich-rechtliche Sender nehmen neue Sendungen ins Programm oder funktionieren bekannte Formate wie »Die Sendung mit der Maus« zur Unterrichtshilfe um. Die Nachfrage nach Lernprogrammen für Computer, Tablets und Smartphones steigt, Lernkanäle beispielsweise auf der Internetplattform Youtube verzeichnen deutlich mehr Zugriffe.
Doch längst nicht alle Kinder haben solche Möglichkeiten in ausreichendem Maß. Die jetzige Ausnahmesituation kann die Ungleichheit beim Lernen verstärken. »Es gibt derzeit keine vernünftigen Lösungen für die, die keinen Computer oder kein Internet zu Hause haben«, sagt der Vorsitzende des Berliner Landesschülerausschusses, Miguel Góngora. Er fordert deshalb einen Fonds, mit dem einkommensschwachen Familien geholfen werden kann. Gleichzeitig liegt in der Krise auch eine Chance - einerseits die Medienkompetenz der Eltern und Lehrer zu verbessern, andererseits die Digitalisierung der Schulen und des gesamten Bildungssystems zu beschleunigen.
Auch das Sporttreiben in den eigenen vier Wänden erlebt einen Aufschwung. Immer mehr TV-Sender, Sportvereine und Netzplattformen bieten virtuelle Trainingseinheiten an. Die Turntrainerin Gabi Fastner, die einen Youtube-Kanal betreibt, sagt: »Wer regelmäßig übt, geht stabiler aus der Krise heraus.« Wenn das kein Anreiz ist. nd Seiten 8, 11 und 12
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