Ehre jeden Cent!

denkspiel mit Mike Mlynar

  • Mike Mlynar
  • Lesedauer: 2 Min.

Der Weg in die Normalität nach der Coronakrise dürfte Billionen von Euro kosten. Ob das auch zu Preis- und Steuererhöhungen führen wird, dazu schweigt die regierende Politik bislang. Sie hält sich aber auch bei einer sozial und moralisch verträglichen Geldquelle bedeckt: bei einer Vermögensabgabe der Reichsten der Reichen. Dabei geht es derzeit allein bei den Top 500 dieser Republik um rund 700 Milliarden Vermögens-Euro. Grob geschätzt, sei hinzugefügt. Solche Zahlen basieren nämlich allein auf jährlichen, öffentlich nicht verifizierten Recherchen einer Wochenzeitung. Rechtsverbindlich weiß der Staat über seine Reichen so gut wie nichts. Geradezu gläsern sind indes alle Haushalte unterhalb von 18 000 Euro netto pro Monat. Das ist die (Zumutungs-)Grenze der alljährlichen Einkommens- und Verbraucherstichprobe des Statistischen Bundesamtes. Warum nicht höher? Weil, so die Behörde, reiche Haushalte »in der Regel nicht in ausreichender Zahl an der Erhebung teilnehmen«.

Ohne Zahlen lässt sich schlecht rechnen - aber auch nur ganz schlecht regieren. Es ist zum Heulen. Nutzen wir die Gelegenheit deshalb, um die Reichsten der Reichen mit zwei ihrer Problemchen wenigstens ein bisschen zu verulken. (Eine Übereinstimmung der Namen mit realen Personen ist rein zufällig.)

Nummer 1: Dieter, der derzeit reichste Deutsche, hat u. a. eine Oldtimer-Sammlung von weit mehr als 100 Autos. Penibel, wie er so ist, will er sie eigenhändig nummerieren. Er nimmt dafür Klebchen mit den Ziffern von 0 bis 8, wobei er, sparsam wie er ist, 6er-Klebchen gedreht auch als 9er benutzt. Als er beginnt, hat er von jeder Ziffer-Klebchensorte 20 Stück. Doch er ist bald sehr enttäuscht. Welche Nummer nämlich kann er bereits nicht mehr kleben?

Nummer 2: Beate, die eine Hälfte des reichsten deutschen Ehepaars, macht ihrem Urenkel ein Geschenk zum 8. Geburtstag, Motto: Ehre jeden Cent! Sie nimmt dazu eine große Pappschachtel, in die etliche kleine Schachteln passen. In jede der kleinen legt sie, bevor sie sie in die große steckt, eine gleiche Anzahl von Ein-Cent-Münzen (mehr als eine!). Insgesamt versteckt sie so zwischen 150 und 200 Cent. Brav packt der künftige Milliarden-Erbe alles aus. Wie viele Cent-Münzen befinden sich insgesamt in der großen Schachtel, auf wie viele kleine Schachteln sind diese verteilt und wie viel Cent sind in jeder kleinen Schachtel?

Antworten an spielplatz@nd-online.de oder per Post (Kennwort »Denkspiel«). Einsendeschluss: Freitag, 24. April. Absender nicht vergessen, denn wir verlosen zwei Buchpreise separat für die richtigen Antworten auf beide Fragen. Auch Einzeleinsendungen sind möglich.

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