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Jana Frielinghaus fürchtet, dass Landwirten, die mit rückwärtsgewandten Symbolen demonstrieren, erst recht niemand mehr zuhört

Im Herbst 2019 entstand erstmals eine bundesweite, von für die Industrie lobbyierenden Verbänden unabhängige Bauernbewegung. Mit Treckerparaden protestierten Landwirte gegen eine Umweltpolitik auf ihre Kosten, ohne dass im Gegenzug für kostendeckende Produktpreise gesorgt wird.

Doch seit einer Woche stehen nicht mehr Inhalte im Fokus der öffentlichen Debatte, sondern das Symbol der Landvolkbewegung, die Ende der 1920er zumindest in erheblichen Teilen den Nazis nahestand. Die Bauern, die gerade in Berlin Mahnwache halten, beteuern, mit rechtem Gedankengut und Gewalt nichts am Hut zu haben. Zugleich finden sie es unproblematisch, wenn Kollegen Fahnen mit dem dubiosen Symbol an ihren Traktoren anbringen. Sie meinen, Politik und Medien zögen einen Grund an den Haaren herbei, um sie in die »rechte Ecke« zu stellen. Dabei haben sie es in der Hand, ob sie dort und damit im Abseits landen oder nicht.

Andererseits muss die Gesellschaft sich endlich vom Feindbild des Subventionen kassierenden, Tiere quälenden, die Umwelt zerstörenden Jammerlappens verabschieden, das nichts mit der Realität der großen Mehrheit zu tun hat. Die »Berliner Mahnwoche« ist jenseits falscher Symbole ein Gesprächsangebot an die Stadtbevölkerung, das angenommen werden sollte.

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