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Kein Shoppen ohne Maske

Bundeskanzlerin und Gesundheitsministerkonferenz: Mund-Nase-Bedeckung bleibt Pflicht im Einzelhandel

Bis heute gibt es auch unter Fachleuten Differenzen darüber, ob das Tragen von Mund-Nase-Bedeckungen hilft, die Corona-Pandemie einzudämmen. Doch wie in den meisten Staaten setzten sich auch in Deutschland die Befürworter der Maskenpflicht durch. Sie wurde hierzulande aber erst Ende April, einen Monat nach dem Inkrafttreten der Kontakt- und Reisebeschränkungen, erlassen.

Vor dem Hintergrund geringer Neuinfektionszahlen wird jetzt der Druck von Seiten des Handels größer, die Vorschrift aufzuheben. Schließlich reduziert sie den Spaß am Shoppen und sorgt für schlechte Umsätze. Am Wochenende plädierte auch Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) für ein Ende der Maskenpflicht in Geschäften.

Doch am Montag erteilte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) solchen Vorstößen eine klare Absage. Und am Nachmittag einigten sich die 16 Gesundheitsminister der Länder darauf, dass die Maskenpflicht auch im Einzelhandel wie bisher gelten soll. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur nach einer Schalte der Ressortchefs mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

Am Sonntag hatte Spahn auf Twitter geschrieben: »Ich verstehe die Ungeduld und den Wunsch nach Normalität. Aber das Virus ist noch da. Wo in geschlossenen Räumen der nötige Abstand nicht immer gesichert ist, bleibt die Alltagsmaske geboten.«

Regierungssprecher Steffen Seibert erklärte am Montag im Namen der Kanzlerin, wo »im öffentlichen Leben der Mindestabstand nicht gewährleistet« werden könne, seien Masken »ein wichtiges und aus heutiger Sicht auch weiter unverzichtbares Mittel« zum Schutz vor Infektionen. Die Einhaltung dieser Vorschrift sowie der Hygiene- und Abstandsregeln sei gerade wegen des in den Ferien erhöhten Reiseaufkommens wichtig, fügte er hinzu.

Ähnlich äußerten sich die Vorsitzenden von CDU, CSU und SPD, Annegret Kramp-Karrenbauer, Markus Söder, Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans sowie Vertreter der Regierungen von Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Hessen und Berlin. Am Sonntag hatten bereits Brandenburg, Hamburg und Schleswig-Holstein ein zeitnahes Ende der Maskenpflicht in Geschäften abgelehnt.

SPD-Chefin Esken mahnte, die Corona-Gefahr sei nicht gebannt. Zur Vermeidung einer neuen Pandemiewelle sei die Beibehaltung der geltenden Regeln dringend nötig. SPD-Co-Chef Walter-Borjans sagte am Sonntagabend auf »Bild live«: »Das Maskentragen in Geschäften ist eine Zumutung, aber eine zumutbare Zumutung.«

Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) hatte am Sonntag eine Lockerung der Maskenpflicht favorisiert, relativierte seine Aussage aber am Montag. Er spreche sich »keinesfalls für eine völlige Aufhebung« zum jetzigen Zeitpunkt aus, sagte er dem NDR. Nach der Sommerpause werde die Regierung in Hannover aber über den weiteren Umgang mit der Vorschrift beraten. mit dpa

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