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Schule auf, Schule zu
Die Ferien sind oder gehen zu Ende und Covid 19 bleibt eine große Herausforderung für die Bildungspolitik
Wie gewonnen, so zerronnen - die neue Corona-Normalität nach den Ferien ist sehr zerbrechlich. Kaum zurückgekehrt in die Schulen, heißt es für manche Schüler gleich wieder: zu Hause bleiben. In Mecklenburg-Vorpommern etwa, wo noch in der ersten Woche zwei Schulen wieder geschlossen werden mussten. Wie sich mittlerweile herausstellte in einem Fall wohl unnötigererweise, da die Probe des zunächst positiv getesteten Kindes vermutlich verunreinigt war. Stellt sich nun nach weiteren Tests heraus, dass keine Infektion vorliegt, soll die Schule am kommenden Montag wieder öffnen.
Wenige Tage nur dauerte es auch in Berlin, bis sich das Coronavirus wieder in der Schule blicken ließ: Stand Donnerstagnachmittag waren acht Schulen mit jeweils einem Fall betroffen, das Gerhart-Hauptmann-Gymnasium im Bezirk Treptow-Köpenick wurde am Donnerstag vorsorglich geschlossen, Tests würden laufen, so ein Sprecher der Bildungssenatsverwaltung. Auch in Nordrhein-Westfalen, wo am Mittwoch die Schule wieder begann, sorgten Coronainfektionen für einen holprigen Start: Nach einem Coronafall im Kollegium startete die Sekundarschule in Dorsten am Donnerstag mit einem Tag Verspätung in das neue Schuljahr, eine Grundschule in Viersen musste geschlossen werden, weil eine Lehrerin positiv getestet worden war und im Kreis Düren wurden zwei Klassen wieder nach Hause geschickt worden, da sich zwei Kinder einer Familie angesteckt hatten.
Mit den in Deutschland generell steigenden Infektionszahlen und dem Ende der Sommerferien in immer mehr Bundesländern dürften Meldungen über Schließungen auf absehbare Zeit - vermutlich bis ein Impfstoff zur Verfügung steht - genauso zum Schulalltag gehören wie ein Mund-Nasen-Schutz. Hier präsentiert sich die Bundesrepublik dank Föderalismus wie ein Regel- und Empfehlungsflickenteppich. Von »Maske für alle und überall« (NRW), bis hin zu »schaun mer mal, noch sind Ferien« (Bayern) gibt es die unterschiedlichsten Herangehensweisen. Welche Strategie sich bewährt, werden Zeit und zahlreiche Studien erweisen. Bis dahin dürfte sich bei vielen allerdings der Eindruck eines föderalen Maßnahmenchaos verfestigt haben und so manche Diskussion geführt werden.
Absolut keine Zeit sollte bei einem anderen Problem verstreichen, für das der Befund zudem klar ist: Von der digitalen Bildung im Fall einer Schulschließung dürfen in diesem Schuljahr nicht wieder all diejenigen Kinder und Jugendlichen ausgeschlossen bleiben, denen aus finanziellen Gründen ein Internetzugang und/oder die notwendigen Endgeräte fehlen.
Genug zu besprechen gab es also für den »informellen Schulgipfel«, der am Donnerstagabend im Kanzleramt stattfinden sollte. Dass es sich bei der Veranstaltung mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU), SPD-Chefin Saskia Esken und einigen Länder-Kultusministern allerdings um eine reine Informationsveranstaltung ohne konkrete und umzusetzende Beschlüsse handelt, sorgte schon im Vorfeld für Kritik. »Solch ein tête-à-tête ist ja nett, warum es aber keine konkreten Beschlüsse geben soll, ist unverständlich, denn diese sind dringend notwendig, und die Sommerferien sind in einigen Ländern schon längst vorbei«, erklärte Birke Bull-Bischoff, bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag.
»Dass Bund und Länder sich zusammenfinden, um die Herausforderungen von Bildung in Coronazeiten zu diskutieren, ist zwar gut«, so der Vorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung, Udo Beckmann. »Besser wäre, wenn hinterher nicht nur von einem konstruktiven Austausch gesprochen würde, sondern konkrete Maßnahmen der Verbesserung angepackt werden.« Und FDP-Fraktionsvize Katja Suding meinte, das Treffen sei »vernünftig, kommt aber fünf Monate zu spät«. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) versäume es »seit Monaten«, den digitalen Unterricht in Deutschland voranzubringen, so Suding. »Kanzlerin Merkel hätte schon viel früher selbst aktiv werden müssen.« Mit Agenturen
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