UN warnt vor Schock für Tourismussektor
Weltweit 120 Millionen Jobs in der Reisebranche bedroht
New York. Wegen der Coronakrise sind in diesem Jahr UN-Generalsekretär António Guterres zufolge weltweit rund 120 Millionen Jobs im Tourismus bedroht. »Die Krise ist ein massiver Schock für entwickelte Ökonomien, aber für Entwicklungsländer ist es ein Notfall«, sagte Guterres in einer Video-Botschaft. Denn viele dieser Länder sind stark vom Tourismus abhängig: In Afrika machte 2019 der Tourismussektor zehn Prozent aller Exporte aus, wie es in einem am Dienstag veröffentlichten UN-Bericht heißt.
Wegen der Corona-Pandemie wurden weltweit Grenzen geschlossen, Hotels dichtgemacht und Flüge gestrichen. In den ersten fünf Monaten des Jahres ist die Zahl der internationalen Touristen dem Bericht zufolge um 56 Prozent gesunken. Zwischen 910 Milliarden und 1,2 Billionen Dollar an Exporteinnahmen im Tourismus könnten demnach verloren gehen. Dies sei besonders verheerend, da die meisten Tourismus-Betriebe kleine und mittlere Unternehmen seien, hieß es. »Frauen, junge Menschen und informelle Arbeiter sind besonders bedroht«, sagte Sandra Carvao von der UN-Tourismusorganisation. Demnach besteht der Tourismussektor zu mehr als die Hälfte aus Frauen.
»Es ist unerlässlich, dass wir den Tourismussektor wieder aufbauen«, sagte Guterres. Dies müsse in einer Art und Weise getan werden, die »sicher, gerecht und klimafreundlich« sei. Reisen müssten verantwortungsbewusst und nachhaltig sein, um die Millionen von Menschen, die vom Tourismus abhängig seien, zu schützen. Auch könne der Ausstoß von Treibhausgasen wieder stark ansteigen, sollte die Erholung des Tourismussektors nicht an Klimaziele ausgerichtet sein. So machen Emissionen durch den Transport im Tourismus rund fünf Prozent aller Treibhausgasemissionen aus. dpa/nd
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