- Wissen
- Dr. Schmidt erklärt die Welt
Wie hoch sind die Berge auf dem Mars?
Dieses Jahr starten vier Missionen zum Mars. Dort gibt es auch Berge. Wie misst man die Höhenmeter, wo es doch gar kein Meer und kein Meeresspiegel gibt?
Dieses Jahr starten vier Missionen zum Mars. Dort gibt es ja auch Berge. Ein Leser möchte wissen, wie man deren Höhe berechnet.
Christof Meueler fragte, wie man die Höhe von Bergen auf anderen Planeten misst.
Muss man nicht berechnen, kann man messen: Weil der Mars glücklicherweise von mehreren irdischen Sonden umkreist wurde, konnte man mit einem Laser-Höhenmesser dessen Oberfläche abtasten und erhielt eine ziemlich genaue topografische Karte der Marsoberfläche, zumindest der überflogenen.
Aber wie misst man die Höhenmeter über dem Meeresspiegel, wenn der Mars doch gar kein Meer hat?
Im Grunde rechnet man auf der Erde ohnehin mit einem idealen Meeresspiegel, so wie man auf dem Mars wiederum mit einer idealen, durchschnittlichen Oberfläche rechnet.
Wie hat man das früher auf der Erde gemacht? Hat man die Schritte gezählt?
Nein, mit trigonometrischen Methoden, so wie es die Vermessungstechniker auch machen, die man manchmal mit einem Fernrohr in der Gegend rumlaufen sieht. Wenn der Berg in einem Gebirge ist, wird’s schwieriger, dann misst man den Luftdruck, wieviel niedriger der als auf Meereshöhe ist. Das haben schon Pascal und Alexander von Humboldt so gehalten.
Die sind mit einem Barometer den Berg hochgelaufen oder wie?
Ja, mit Barometern und anderen Messgeräten. Ein Barometer ist ziemlich leicht. Also an dem anderen Zeug hat man mehr zu schleppen.
Aber auf dem Mars gibt’s ja keine Luft.
Da würde das nicht funktionieren. Man kann die Höhe auch mit dem Schatten des Bergs ermitteln oder mit einer Stereokamera aus dem Orbit.
Wann fliegen die ersten Menschen zum Mars, was schätzt du?
Ich weiß es nicht. Und ich fürchte die, die sagen, sie wüssten es, die übertreiben schamlos.
Nehmen wir mal an, die Antriebsfrage wäre geklärt und man könnte mit einem Raumschiff mehrere Jahrhunderte lang fliegen, um Planeten ferner Sonnen zu erforschen, dann würde das die Kultur der Besatzung verändern. Denn nur die Urbesatzung würde die Erde kennen, alle folgenden nur das Raumschiff als Lebensraum.
Die könnten dann, wenn sie tatsächlich landen, das Problem kriegen, dass sie das Gegenteil von Platzangst bekämen. Agoraphobie. In vielen Science-Fiction-Romanen wird die Besiedelung des Mars durchgespielt: meistens durch Menschen, die extrem abenteuerlustig und rücksichtslos sind.
Deprimierend.
Es gibt auch Ausnahmen, in »Aëlita«, einem Roman von Alexej Tolstoi aus den 20er Jahren, wird die Revolution auf den Mars exportiert, der da schon besiedelt und eine Diktatur ist.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.