Gehirn einschalten!
Denkspiel mit Mike Mlynar
Übers allwöchentliche Mitdenk-Echo kann sich der Denkspiel-Autor nicht beklagen - herzlichen Dank! Das bringt auch anregende Hinweise, lobende wie kritische, zur Machart der Kolumne selbst. In einer Zuschrift hieß es gerade: «Ihre interessanten Reisen durch Geschichte und Philosophie entsprechen dem von meiner Wenigkeit geschätzten hohen Niveau unserer Tageszeitung.»
Der Satz sei nicht etwa der Benotung wegen zitiert, sondern deshalb, weil er den Gebrauchswert dieser Kolumne berührt. Die liefert ja nicht allein Unterhaltungsmathematik. Das, was hier mit «interessante Reisen durch Geschichte und Philosophie» umrissen wird, ist ja meist ebenso ein Denkspiel. Allerdings ein höchst komplexes, gesellschaftliches, dem allein mit Mathematik und Logik nicht beizukommen ist. Ohne diese aber auch nicht. Erst recht nicht ohne deren ultimative Prämisse: Gehirn einschalten!
So erfrischend knapp und klar las es der Autor jüngst am Stammtisch in einer, tja, Dorfkneipe. Selbst wenn dort dieser Order noch nicht ungeteilt nachgekommen werden sollte, sei sie uns allen dringendst empfohlen. Nur mit ihr lassen sich die verwirrenden bis wirren Informationen werten und sortieren, die vom globalen Stammtisch, also den sozialen Medien aller Art, permanent zu uns hinüber schwappen. Das sollte am besten nicht hektisch, sondern bedacht passieren. Denken und Urteilen unter diesem Aspekt folge nämlich meist Regeln der Logik. So empfahl es jedenfalls bereits in den 1970er Jahren der vom Autor geschätzte Horst Wessel (1936-2019), früher Logikprofessor an der Berliner Humboldt-Uni, in seinem Buch «Logik und Philosophie». Womit wir bei unseren heutigen Aufgaben wären:
1. Grit ist mit vier Freundinnen in einer WhatsApp-Gruppe. Sie bekam acht neue Nachrichten. Nur eine der Aussagen ist mit Sicherheit richtig, welche? 1. Jede der vier Freundinnen hat zwei Nachrichten geschickt. 2. Jede der vier Freundinnen hat mindestens eine Nachricht geschickt. 3. Keine der vier Freundinnen hat acht Nachrichten geschickt. 4. Eine der vier Freundinnen hat mindestens zwei Nachrichten geschickt. 5. Zwei der Nachrichten wurden von verschiedenen Freundinnen geschickt.
2. Am Neujahrstag 1953 lernten sich A und B bei einer Feier kennen. Im Gespräch kam die Rede auf das Alter der beiden. Sagte A: Wenn du die Quersumme meines Geburtsjahres bildest, so erhältst du mein Alter.« Nach einigem Überlegen gratulierte ihm darauf B zum Geburtstag. Frage: Woher wusste B das Geburtsdatum, und wann wurde A geboren?
Antworten an spielplatz@nd-online.de oder per Post (Kennwort »Denkspiel«). Einsendeschluss: Mittwoch, 14. Oktober. Absender nicht vergessen, denn wir verlosen zwei Buchpreise separat für die richtigen Antworten auf beide Fragen. Auch Einzeleinsendungen sind möglich.
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