Werbung
  • Kultur
  • Beilage zur Buchmesse Frankfurt Main

Analyse und Anklage

Antifeminismus und die Ethnisierung von Gewalt

  • Sophie Luisa
  • Lesedauer: 2 Min.

Feminismus ist eine sehr gute Sache«, heißt es eingangs, worauf sogleich die Begründung folgt: »In der anzustrebenden feministischen Gesellschaft gibt es keine Diskriminierung, keine einengenden Zuschreibungen, keine Ausbeutung und keine Unterdrückung.« Alle bräuchten weniger zu arbeiten, Macht und Verantwortung wären gerecht untereinander aufgeteilt, es gäbe weniger Gewalt und Armut, mehr Selbstbestimmung und Freiheit. Eine Utopie, die zu erfüllen anstrebenswert erscheint.

• Buch im nd-Shop bestellen
Autor*innenkollektiv Fe.In (Hg.): Frauen*Rechte und Frauen*Hass. Antifeminismus und die Ethnisierung von Gewalt.
Verbrecher-Verlag, 220 S., br., 15 €.

Leider jedoch gibt es immer noch einflussreiche gesellschaftliche Kräfte, die dies zu verhindern versuchen, die Erfolge der feministischen Bewegung zurückdrehen wollen, mehr noch: generell alle im Laufe der vergangenen 100 Jahre erkämpften Frauenrechte und am liebsten 200 Jahre Menschenrechte gleich mit tilgen möchten. Es gibt auch hierzulande noch viele Machos, die Frauen* für nicht gleichwertig halten und Menschen mit anderen, nicht binären Geschlechtsidentitäten erst recht. Sie finden sich nicht nur unter Erzkonservativen und strammen Rechtsradikalen, sondern auch in der sogenannten gesellschaftliche Mitte und am Stammtisch in der Kneipe nebenan.

Das von einem Autor*innenkollektiv herausgegebene faktenreiche Buch ist Analyse und Anklage zugleich. Der Bogen hier diskutierter Probleme spannt sich von Femiziden und »häuslicher« Gewalt über die mörderische Sexualmoral der Gruppe Ludwig und den Antifeminismus Breiviks, von Köln über Kandel und Chemnitz bis zu den demagogischen Frauenmärschen von AfD & Co. sowie 120db, »eine gescheiterte Mobilisierung«. Wie jedoch die Utopie einer queerfeministischen Gesellschaft konkret erreicht wird, da bleiben noch viele Fragen offen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
Dazu passende Podcast-Folgen:

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.