Glücksbringer auf Umwegen
Roland Nolte kümmert sich im »nd« darum, dass alle Computer richtig laufen
Eine Karriere als Glücksbringer hat er ausgeschlagen, auch wenn sie ihm gewissermaßen in die Wiege gelegt wurde. Denn Roland Noltes Vater war Schornsteinfeger. Doch in seine Fußstapfen wollte der Junge nicht treten. »Auf hohen Dächern herumklettern war nie mein Ding«, sagt er. Dass er letztlich doch zum Glücksbringer wurde, konnte er nicht ahnen, als er sich von seiner Heimatstadt Hameln aufmachte, die Welt zu entdecken. Denn sobald bei einem nd-Mitarbeiter der Computer nicht mehr will, ist Roland einer von denen, die als Retter in der Not auftauchen und das Ding wieder zum Laufen bringen. Nicht selten hört man dann ein erleichtertes »Was für ein Glück!«, denn ohne Rolands »goldene Hände« würden die meisten vor der Macht der Technik kapitulieren müssen.
Wenngleich der heute 43-Jährige schon als Kind gern an den »abgelegten« Rechnern seines Vaters herumbastelte und wissen wollte, was die (Computer-)Welt im Inneren zusammenhält, war ihm ein Weg zum Computerexperten - anders als die zum Glücksbringer - nicht in die Wiege gelegt. Nach der Schulzeit begann er erst einmal eine Ausbildung zum Altenpfleger, merkte aber schon bald, dass das nicht der Beruf ist, der ihn auf Dauer glücklich macht. Über die politische Arbeit - »Ich war eher ein autonomer Linker« - kam Roland vor gut 18 Jahren nach Berlin, wo er eigentlich das Abitur nachholen wollte. »Aber da kam immer was dazwischen.« Bis ihm eines Tages das Jobcenter anbot, sich zum Fachinformatiker ausbilden zu lassen. Er griff zu und beendete die Ausbildung nach zwei Jahren mit der IHK-Prüfung.
Nach einem kurzen Zwischenspiel in einem Praktikumsbetrieb war das Glück auf seiner Seite. Denn zufälligerweise suchte »neues deutschland« zu dieser Zeit genau einen wie ihn. Das erfuhr er über einen WG-Mitbewohner, der als Redakteur beim »nd« arbeitete. Der Rest ist Geschichte: Er bewarb sich, und seit 2013 »bin ich computermäßig so etwas wie ein Mädchen für alles«. Roland kümmert sich um die Wartung und Pflege der Systeme und ist als »Feuerwehr« immer zur Stelle, wenn es »brennt«. Seit die meisten Kollegen häufig im Homeoffice arbeiten, gehören auch zunehmend Ferndiagnosen und -reparaturen zu seinem Arbeitsalltag.
»Früher saß ich selbst in der Freizeit viel vor dem Computer«, erzählt er. Aber das hat sich geändert. Nicht nur, weil er als Herrchen von Molly - die ja Monat für Monat in dieser Beilage von ihrem tierischen Leben erzählt - gezwungen ist, bei Wind und Wetter vor die Tür zu gehen. Gemeinsam mit Molly und seiner Frau Ulrike ist er oft draußen und reist gern. »Am liebsten nach Portugal«, bekennt er, »zum Surfen, das lieben Ulrike und ich sehr.«
Seit Corona das Reisen schwerer gemacht hat, hat die Familie Brandenburg für sich entdeckt - auf eine besondere Art: »Meine Schwiegermutter hat uns mit Geocaching angesteckt«, erzählt er. Diese moderne Art der Schnipseljagd gefällt den Zweibeinern genauso gut wie Molly. Wer weiß, vielleicht erzählt uns die Hündin ja in einer der nächsten Ausgaben mal etwas mehr von den tierisch guten Familienausflügen.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.